Sitzung: 19.01.2017 MGR/032/2017
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
Der Vorsitzende trägt vor, dass man in der ILEK über diverse Dinge
diskutiert und Überlegungen für eine starke gemeinsame Mittelschule im
Würzburger Norden angestellt habe. Im Walderlebniszentrum habe eine
entsprechende Informationsveranstaltung mit dem Staatlichen Schulamt und
weiteren wichtigen Persönlichkeiten stattgefunden. Es sei eine
Entscheidungsmatrix vorgestellt worden. Die Standortgemeinden seien gefordert,
ihre Statements abzugeben, wie weiter verfahren werden solle.
Ratsmitglied Weidner bezeichnet die ILEK als gute Idee, die sich
verdienstvollerweise mit der Schulzukunft im Würzburger Norden beschäftige.
Allerdings gehe hier Gründlichkeit vor Schnelligkeit. So könne es nicht sein,
dass man per Entscheidungsmatrix über eine Investition in Millionenhöhe
befinden solle. Hier sei ein sehr sorgfältiger Umgang angeraten, die Grundlagen
seien sorgfältig abzuprüfen, und da finde man sicher noch Aspekte. Kein Wort
finde man beispielsweise dazu, ob eine Mittelschule auch an mehreren Standorten
möglich sei, was man der Investition von 9 Mio. Euro gegenüberstellen müsse. Da
falle ja ein ganzes Haushaltsjahr aus. Für eine Entscheidung brauche man
jedenfalls detaillierte Unterlagen und eine zeitlich ausreichende Vorbereitung.
Ratsmitglied Schmid ist sich sicher, dass sich die anderen Gemeinden
bereits für Unterpleichfeld und gegen Rimpar ausgesprochen haben. Heute gebe es
drei Standort, die Gemeinde Estenfeld habe selbst bestätigt, dass ihr Schulhaus
marode sei und für eine Weiterentwicklung der Mittelschule nicht in Frage
komme. In Rimpar habe man eine generalsanierte Schule, die allen Anforderungen
entspreche. Man bringe allerdings nicht alle Schüler unter. In Unterpleichfeld
sei die Schule wohl auch weitestgehend saniert, obwohl dort noch alte Fenster
drin seien. Die Frage sei, ob das letztlich die Zahlen wären, mit denen man es
am Ende zu tun habe. Bezüglich des zu bildenden Schulverbandes wäre zu prüfen,
wie es mit der Grundschule in Unterpleichfeld aussehe. Rein rechtlich
betrachtet müsse die getrennt sein, das sei noch nicht berücksichtigt. Man
sollte fordern zu untersuchen, mit den beiden vorhandenen Gebäuden in Rimpar
und Unterpleichfeld eine Mittelschule an zwei Standorten zu gründen; die entsprechenden
Zahlen wären zu liefern. Erst wenn alle Daten auf dem Tisch liegen, könne man
sich über die Standortfrage unterhalten (ein Standort oder zwei). Niemand
wisse, wie sich die Schullandschaft – Stichworte: G 8 und jetzt wieder G 9 -
und das Schulverhalten der Kinder künftig entwickeln. Weitere Entscheidungen
seien also erst bei Vorliegen detaillierter Zahlen und Informationen möglich,
schließlich gehe es um eine sinnvolle und nachhaltige Verwendung von
Steuergeldern.
Ratsmitglied Voll schließt sich dem vorbehaltlos an, man brauche
belastbare Unterlagen und nicht nur Momentaufnahmen. Auch hinsichtlich der
Unterhaltskosten seien die im Moment verfügbaren Unterlagen nicht
nachvollziehbar. Außerdem stelle sich die Frage der Schülerbeförderung.
Herr Zier kann sich der hier vorgetragenen Argumentation ebenfalls
anschließen. Er gebe auch zu bedenken, dass es keine zukunftsfähige
Mittelschule ohne eine gleichzeitige innere Reform der Mittelschule geben
könne. Ohne Lehrplanreform und eine leistungsfähige Lehrerschaft könne das
Gebäude noch so gut sein. Und sehe die Mittelschule an sich in mehreren Jahren
bei Betrachtung der demografischen Entwicklung aus? Wie entwickle sich der
Zulauf zu den Gymnasien? Was gebe man hier in Rimpar mit einer starken Schule
ab? Man habe hier im Ort ein sehr gutes Netzwerk von Schulen, Betrieben,
Vereinen und Senioren – das funktioniere an einer großen Schule so sicher
nicht. Aber noch einmal: Ohne innere Reform der Mittelschule sei eine
zukunftsorientierte Schule nicht denkbar, selbst wenn das Schulgebäude noch so
gut sei.
1. Bürgermeister Losert wird das an die ILEK so weitergeben. Vor einer
Entscheidung müssten erst belastbare Daten geliefert werden. Mehr könne heute
zum Thema nicht gesagt werden.