Beschluss: Zur Kenntnis genommen

1. Bürgermeister Losert verweist auf die Beauftragung des Ingenieurbüros Maier zur Vorplanung der bestehenden Brücken auf Höhe der Riemenschneiderstraße 11 und 15 in Maidbronn.

 

Herr Nuber nimmt Bezug auf die hier schon vorgestellten Planungen. Er zeigt anhand eines Planes die Problematik der Querung über die Pleichach auf. Die Brücke über die Pleichach müsse erst noch mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt werden. Zudem gehe es um die Brücke über den Mühlgraben. Beide Bauwerke, die sich in einem sehr schlechten Zustand befinden, habe man in der Vergangenheit schon untersucht. Sie seien von den Abmessungen her viel zu gering. Das Wasserwirtschaftsamt habe die Abflussmengen bei einem 100-jährigen Hochwasser mitgeteilt. Die Hochwasserlinie gehe weit über die Wiesenstraße hinaus bis hinter zur Klosterstraße. Beide Brücken seien viel zu klein und können die Wassermengen eines 100-jährigen Hochwassers keinesfalls ableiten. Er zeigt sodann das Bauwerksbuch und erläutert die technischen Daten der Brücken. Die Pleichachbrücke sei in einem sehr schlechten Zustand, eine Sanierung sei sehr fragwürdig.

 

Auf Nachfrage von Ratsmitglied Schmid nach dem Überschwemmungsbereich zeigt Herr Nuber diesen anhand des Planes. Durch die Aufstauung laufe des Wasser links und rechts an den Brücken vorbei.

 

Dazu erklärt Herr Nuber, dass beide Bauwerke höchstens 15 % der Hochwassermenge bei einem 100-jährigen Hochwasser abführen, der Rest laufe über das Gelände ab. Bei einem solch extremen Hochwasser stehen die Grundstücke zwischen Pleichach und Wiesenstraße einen Meter unter Wasser. Auch der Abflussquerschnitt der Brücke über den Mühlgraben sei viel zu klein, die Bauwerksprüfung habe einen sehr schlechten Zustand des Bauwerks gezeigt; die Brücke müsse auf jeden Fall saniert oder erneuert werden. Das sei letztlich eine Frage der Wirtschaftlichkeit.

 

Seine Aufgabe, so Herr Nuber, sei zu überlegen, was man in diesem Bereich tun könne. Im Ergebnis gehe es darum, durch den Neubau der Brücken im Zuge der Riemenschneiderstraße die Tragfähigkeit der Brücken zu erhöhen, einen regelkonformen Straßen- und Gehwegquerschnitt herzustellen und den Abflussquerschnitt soweit zu vergrößern, dass die Pleichach im Hochwasserfall nicht mehr ausufert. Dabei müsse im Bereich Klostermühle berücksichtigt werden, dass noch ein Wasserrecht existiere. Die Brückenöffnung der Pleichachbrücke, sog. „Lichte Weite“, müsse 15 m betragen, um den Abfluss durchleiten zu können. Beiderseits brauche man Dammbauwerke bis 0,3 m Höhe. Auf diese Weise könne man das gesamte Wasser in diesem Bereich schadlos von Norden her kommend Richtung Rimpar durchleiten. Die in diesem Bereich stehende Scheune stünde dem Vorhaben allerdings im Wege und müsste zur Hälfte abgebrochen werden. Bei Sanierung der Brücken wäre eine Ersatzverbindung zur Wiesenstraße erforderlich, das wäre eine Argumentation zur Finanzierung über GVFG. Die Hochwasserfreilegung an sich wäre über die Wasserrechtsbehörden zu finanzieren. Die Ersatzbrücke zur Wiesenstraße könne man hier mit einbeziehen. Bezüglich der Förderung des Straßenbaues Brücke und der Hochwasserfreilegung könnte man also zweigleisig fahren.

 

Ratsmitglied Schmid erkundigt sich nach der prozentualen Größenordnung der staatlichen Förderung. Herr Nuber beziffert diese im Wasserbereich mit max. 50 %; über GVFG sei wohl ein Fördersatz von 70 % denkbar.

 

Ratsmitglied Weidner kommt auf die Überschwemmung der Wiesenstraße um 1 m bei einem 100-jährigen Hochwasser zu sprechen. Herr Nuber erklärt, dass nach der Maßnahme nichts mehr unter Wasser stehe; Maidbronn wäre dann hochwasserfrei.

 

1. Bürgermeister Losert erklärt dazu, dass der Mühlbach einen Stahldurchlass bekomme. Alle Brücken werden eingedeicht und bekommen einen größeren Durchflussquerschnitt. Das erfordere Grunderwerb und umfangreiche bauliche Maßnahmen.

 

Ratsmitglied Michel erwähnt, dass man im Bereich der Dammbauwerke einen recht starken Grünbewuchs habe. Eine Einhausung als Damm würde dieser Ecke sehr viel Charme nehmen. Und wieviel müsse von der Scheune beseitigt werden? Das sei im Ort eine markante Stelle.

 

Herr Nuber erklärt, dass die Scheune etwa zur Hälfte beseitigt werden müsste.

 

Ratsmitglied Schmid fragt, ob bei einer Breite von 15 m nicht auch das Gebäude der ehemaligen griechischen Gaststätte im Weg stehe. Herr Nuber antwortet, dass dies nicht der Fall sei, der „Grieche“ gehöre zu einem anderen Bereich über den Mühlgraben hinweg.

 

Ratsmitglied Dernbach hofft, sich heute noch nicht entscheiden zu müssen. Beim ehemaligen „Griechen“ sei ein künftiger Dorfplatz geplant. Ein Wasserlauf werte einen solchen zentralen Platz ungemein auf – der Traum wäre ein Dorfplatz mit einem fließenden Bach. Ideal wäre, wenn dieser nicht nur ein kleines Rinnsal, sondern ein richtig fließendes Gewässer sei.

 

Ratsmitglied Pototzky bittet Herr Nuber um eine Aussage, wie sich die Auswirkungen bachabwärts Richtung Rimpar darstellen.

 

Es gebe hier, so Herr Nuber, keinerlei Auswirkungen. Die Hochwassergrenze ziehe im weiteren Verlauf von den Gebäuden weg, so dass Rimpar selbst nicht betroffen sei.

 

1. Bürgermeister Losert kann nachvollziehen, worauf Ratskollege Pototzky abziele; es gehe um einen Korridor, der Möglichkeiten für Renaturierungsmaßnahmen eröffne.

 

Herr Nuber betont, dass dies selbstverständlich möglich sei. Renaturierungsmöglichkeiten oder die Anlage von künstlichen Seen ließen sich ohne weiteres realisieren.

 

Ratsmitglied Weidner kennt die Situation als Anwohner schon sehr lange. Er habe den Wunsch, dass man seitens der Verwaltung zeitnah auf die Anwohner zugehe; man sollte ihnen verdeutlichen, dass man am Beginn der Planung stehe und sich jeder einbringen könne, das wäre für die Anwohner ein wichtiges Signal. Schließlich gehe es um einen sensiblen Bereich und die wichtige Hochwasserproblematik. Die mögliche Gestaltung, Renaturierung und der Wegebau müssten in der Öffentlichkeit als Chance herübergebracht werden. Die Bürger sollten sich entsprechend einbringen, das könne man bei der Bürgerversammlung 2017 auf die Agenda setzen – er bitte um eine gute Öffentlichkeitsarbeit!

 

Herr Nuber meint, dass es heute lediglich um die Vorstellung von Ideen gehe. Auch ein Grünplaner müsse selbstverständlich mit ins Boot.

 

Ratsmitglied Dernbach bittet um eine 3 D-Animation des Projektes; diese wäre ideal, dann könne sich jeder räumlich vorstellen, wie der Bereich hinterher aussehe. Eine solche Animation ist nach Auskunft von Herrn Nuber selbstverständlich machbar.

 

1. Bürgermeister Losert dankt Herrn Nuber für seine Teilnahme und die Ausführungen. Es wird an dem Vorhaben entsprechend weitergearbeitet, Gespräche mit den Anwohnern werden zu gegebener Zeit geführt.