Sitzung: 27.04.2017 MGR/037/2017
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
1. Bürgermeister
Losert verweist auf die Beauftragung des Ingenieurbüros Maier zur Vorplanung
der bestehenden Brücken auf Höhe der Riemenschneiderstraße 11 und 15 in
Maidbronn.
Herr Nuber nimmt
Bezug auf die hier schon vorgestellten Planungen. Er zeigt anhand eines Planes
die Problematik der Querung über die Pleichach auf. Die Brücke über die
Pleichach müsse erst noch mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt werden. Zudem
gehe es um die Brücke über den Mühlgraben. Beide Bauwerke, die sich in einem
sehr schlechten Zustand befinden, habe man in der Vergangenheit schon
untersucht. Sie seien von den Abmessungen her viel zu gering. Das
Wasserwirtschaftsamt habe die Abflussmengen bei einem 100-jährigen Hochwasser
mitgeteilt. Die Hochwasserlinie gehe weit über die Wiesenstraße hinaus bis
hinter zur Klosterstraße. Beide Brücken seien viel zu klein und können die
Wassermengen eines 100-jährigen Hochwassers keinesfalls ableiten. Er zeigt
sodann das Bauwerksbuch und erläutert die technischen Daten der Brücken. Die
Pleichachbrücke sei in einem sehr schlechten Zustand, eine Sanierung sei sehr
fragwürdig.
Auf Nachfrage von
Ratsmitglied Schmid nach dem Überschwemmungsbereich zeigt Herr Nuber diesen
anhand des Planes. Durch die Aufstauung laufe des Wasser links und rechts an
den Brücken vorbei.
Dazu erklärt Herr Nuber,
dass beide Bauwerke höchstens 15 % der Hochwassermenge bei einem 100-jährigen
Hochwasser abführen, der Rest laufe über das Gelände ab. Bei einem solch
extremen Hochwasser stehen die Grundstücke zwischen Pleichach und Wiesenstraße
einen Meter unter Wasser. Auch der Abflussquerschnitt der Brücke über den
Mühlgraben sei viel zu klein, die Bauwerksprüfung habe einen sehr schlechten
Zustand des Bauwerks gezeigt; die Brücke müsse auf jeden Fall saniert oder
erneuert werden. Das sei letztlich eine Frage der Wirtschaftlichkeit.
Seine Aufgabe, so
Herr Nuber, sei zu überlegen, was man in diesem Bereich tun könne. Im Ergebnis
gehe es darum, durch den Neubau der Brücken im Zuge der Riemenschneiderstraße
die Tragfähigkeit der Brücken zu erhöhen, einen regelkonformen Straßen- und
Gehwegquerschnitt herzustellen und den Abflussquerschnitt soweit zu vergrößern,
dass die Pleichach im Hochwasserfall nicht mehr ausufert. Dabei müsse im
Bereich Klostermühle berücksichtigt werden, dass noch ein Wasserrecht
existiere. Die Brückenöffnung der Pleichachbrücke, sog. „Lichte Weite“, müsse
15 m betragen, um den Abfluss durchleiten zu können. Beiderseits brauche man
Dammbauwerke bis 0,3 m Höhe. Auf diese Weise könne man das gesamte Wasser in
diesem Bereich schadlos von Norden her kommend Richtung Rimpar durchleiten. Die
in diesem Bereich stehende Scheune stünde dem Vorhaben allerdings im Wege und
müsste zur Hälfte abgebrochen werden. Bei Sanierung der Brücken wäre eine
Ersatzverbindung zur Wiesenstraße erforderlich, das wäre eine Argumentation zur
Finanzierung über GVFG. Die Hochwasserfreilegung an sich wäre über die
Wasserrechtsbehörden zu finanzieren. Die Ersatzbrücke zur Wiesenstraße könne
man hier mit einbeziehen. Bezüglich der Förderung des Straßenbaues Brücke und
der Hochwasserfreilegung könnte man also zweigleisig fahren.
Ratsmitglied Schmid
erkundigt sich nach der prozentualen Größenordnung der staatlichen Förderung.
Herr Nuber beziffert diese im Wasserbereich mit max. 50 %; über GVFG sei wohl
ein Fördersatz von 70 % denkbar.
Ratsmitglied Weidner
kommt auf die Überschwemmung der Wiesenstraße um 1 m bei einem 100-jährigen
Hochwasser zu sprechen. Herr Nuber erklärt, dass nach der Maßnahme nichts mehr
unter Wasser stehe; Maidbronn wäre dann hochwasserfrei.
1. Bürgermeister
Losert erklärt dazu, dass der Mühlbach einen Stahldurchlass bekomme. Alle
Brücken werden eingedeicht und bekommen einen größeren Durchflussquerschnitt. Das
erfordere Grunderwerb und umfangreiche bauliche Maßnahmen.
Ratsmitglied Michel
erwähnt, dass man im Bereich der Dammbauwerke einen recht starken Grünbewuchs
habe. Eine Einhausung als Damm würde dieser Ecke sehr viel Charme nehmen. Und
wieviel müsse von der Scheune beseitigt werden? Das sei im Ort eine markante
Stelle.
Herr Nuber erklärt,
dass die Scheune etwa zur Hälfte beseitigt werden müsste.
Ratsmitglied Schmid
fragt, ob bei einer Breite von 15 m nicht auch das Gebäude der ehemaligen
griechischen Gaststätte im Weg stehe. Herr Nuber antwortet, dass dies nicht der
Fall sei, der „Grieche“ gehöre zu einem anderen Bereich über den Mühlgraben
hinweg.
Ratsmitglied Dernbach
hofft, sich heute noch nicht entscheiden zu müssen. Beim ehemaligen „Griechen“
sei ein künftiger Dorfplatz geplant. Ein Wasserlauf werte einen solchen
zentralen Platz ungemein auf – der Traum wäre ein Dorfplatz mit einem
fließenden Bach. Ideal wäre, wenn dieser nicht nur ein kleines Rinnsal, sondern
ein richtig fließendes Gewässer sei.
Ratsmitglied Pototzky
bittet Herr Nuber um eine Aussage, wie sich die Auswirkungen bachabwärts
Richtung Rimpar darstellen.
Es gebe hier, so
Herr Nuber, keinerlei Auswirkungen. Die Hochwassergrenze ziehe im weiteren
Verlauf von den Gebäuden weg, so dass Rimpar selbst nicht betroffen sei.
1. Bürgermeister
Losert kann nachvollziehen, worauf Ratskollege Pototzky abziele; es gehe um
einen Korridor, der Möglichkeiten für Renaturierungsmaßnahmen eröffne.
Herr Nuber betont,
dass dies selbstverständlich möglich sei. Renaturierungsmöglichkeiten oder die
Anlage von künstlichen Seen ließen sich ohne weiteres realisieren.
Ratsmitglied Weidner
kennt die Situation als Anwohner schon sehr lange. Er habe den Wunsch, dass man
seitens der Verwaltung zeitnah auf die Anwohner zugehe; man sollte ihnen
verdeutlichen, dass man am Beginn der Planung stehe und sich jeder einbringen
könne, das wäre für die Anwohner ein wichtiges Signal. Schließlich gehe es um
einen sensiblen Bereich und die wichtige Hochwasserproblematik. Die mögliche
Gestaltung, Renaturierung und der Wegebau müssten in der Öffentlichkeit als
Chance herübergebracht werden. Die Bürger sollten sich entsprechend einbringen,
das könne man bei der Bürgerversammlung 2017 auf die Agenda setzen – er bitte
um eine gute Öffentlichkeitsarbeit!
Herr Nuber meint,
dass es heute lediglich um die Vorstellung von Ideen gehe. Auch ein Grünplaner
müsse selbstverständlich mit ins Boot.
Ratsmitglied Dernbach
bittet um eine 3 D-Animation des Projektes; diese wäre ideal, dann könne sich
jeder räumlich vorstellen, wie der Bereich hinterher aussehe. Eine solche
Animation ist nach Auskunft von Herrn Nuber selbstverständlich machbar.
1. Bürgermeister
Losert dankt Herrn Nuber für seine Teilnahme und die Ausführungen. Es wird an
dem Vorhaben entsprechend weitergearbeitet, Gespräche mit den Anwohnern werden
zu gegebener Zeit geführt.