Sitzung: 22.06.2017 JSKA/006/2017
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
Der Vorsitzende
nimmt Bezug auf die mit der Sitzungseinladung versandte Präsentation von
Gemeinderatsmitglied Florian Fischer.
Herr Fischer
erläutert sodann anhand der Präsentation seine nebenberufliche Tätigkeit. Seit
2016 habe er sich mit Musik und Künstlervermittlung selbstständig gemacht und
eine Zusatzausbildung zum Event- und Messemanager absolviert. Dies sei die
Grundlage, um der Gemeinde Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung
aufzuzeigen.
So könne er
einmalige Einzelberatungen, die Konzeption von Beratungsverträgen,
Künstlervermittlung und auch die entsprechende Veranstaltungstechnik anbieten.
Ein Beratervertrag sei selbstverständlich auf die Gemeinde abgestimmt.
Handlungsfelder des
Themenbereiches Stadtmarketings könnten beispielsweise die Themen
Wirtschaftsförderung, Innenstadtentwicklung, Stadtimage, Attraktivität und
Lebensqualität sowie weitere vielfältige Bereiche sein.
Ziele seien
insgesamt die Steigerung der Attraktivität der Gemeinde, die Steigerung der
Tourismusbesucher und des Gemeinschaftsgefühls, wobei die Gemeinschaft der
Vereine und der Unternehmen (Werbegemeinschaft) mit einzubeziehen sei.
Man sollte so wenig
Zeit wie möglich verlieren, die Projekte bräuchten eine gewisse Vorlaufzeit.
Ein Treffen mit den Vereinen sollte stattfinden, um zu klären, ob eine
Zusammenarbeit möglich sei. Weiter zu klären wäre der finanzielle Aspekt. Kein
Verein solle allerdings bei seinen eigenen Aktivitäten „ausgebootet werden“.
1. Bürgermeister
Losert dankt für den Vortrag. Vermutlich kommen sogleich Bedenken, wenn man so
etwas professionell mache. Das könne aber immer nur eine Unterstützung sein.
Wenn man „im
eigenen Saft gare“ und nicht über den Tellerrand hinausblicke, habe man einen
engen Blickwinkel auf die Dinge. Das könnte ein Ansatzpunkt sein, nicht
genutzte, weil nicht erkannte Potenziale zu wecken und zu heben, um insgesamt
erfolgreicher und attraktiver zu sein.
Ausschussmitglied Weippert
findet es prinzipiell für toll, wenn sich jemand Gedanken mache. Als
Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins sei sie der Meinung, dass in einem
so großen Verein ein jeder wisse, was er zu machen habe, da bleibe wohl kaum
Raum für einen Externen, dem auch noch Geld zu zahlen sei. Große Vereine hätten
ihre Strukturen und Partner, mit denen sie zusammenarbeiten. Sie würde ein
solches Projekt zwar dem Grunde nach für gut finden, stelle sich die Umsetzung
in der Praxis aber nur sehr schwer vor.
1. Bürgermeister
Losert meint, dass die Entwicklung dem Wandel unterworfen sei, die Dinge
änderten sich. Früher seien Bierzelte die Attraktion gewesen, mit der Zeit sei
dann keiner mehr hingegangen. Dann habe es Dorffeste gegeben bis hin zum
heutigen Schlossfest. Ob sich dieses über die Jahrhunderte halte, sei fraglich,
es gebe immer wieder neue moderne Strömungen. Die Frage sei, ob man künftig den
Blickwinkel erweitern und für selbstverständlich und gewohnt erachtete Dinge
weiter entwickeln könne.
Ausschussmitglied Weippert
erwidert, dass ein solches Projekt für das Schlossfest in Frage komme, aber
wohl nicht für kleinere Vereinsfeste. Sie selbst wisse nicht, wie man die
Konzeption von Ratskollege Fischer im Verein mit einbeziehen könnte – man habe
im Verein Personal und Partner und wisse, wie man Werbung gestalten wolle.
Es gehe nicht
darum, so Herr Fischer, zwingend bei einem bestimmten Fest zu helfen. Es könnte
beispielsweise abgeklärt werden, welche Veranstaltungen in den umliegenden
Orten laufen – vielleicht gleichzeitig - , und festzustellen, wo ein konkreter
Handlungsbedarf bestehe.
Ausschussmitglied Pototzky
äußert zwar dem Grunde nach volle Übereinstimmung mit den dargestellten Zielen,
deren Umsetzung sicher Veränderungen mit sich bringen würden. „Bauchweh“ habe
er allerdings, wenn hier im Ausschuss ein Auftrag an Herrn Fischer beschlossen
würde. Man müsste sicher noch andere entsprechende Angebote einholen.
1. Bürgermeister
Losert erklärt, dass es heute nicht um eine Zustimmung und Beschlussfassung
gehe, sondern nur um eine Konzeptvorstellung; die Tagesordnung gebe auch keine
Beschlussfassung her. Das sei ähnlich wie bei der Suche nach Architekten, um
ein bestimmtes Ziel zu verwirklichen. Im Übrigen könnten Außenstehende oft den
Blick auf das Wesentliche lenken.
Ausschussmitglied Weippert
wiederholt, dass das Konzept an sich gut sei, sie habe aber keine Vorstellung,
wie Herr Fischer konkret eingreifen könne. Da fehle ihr der Ansatzpunkt dafür.
Ausschussmitglied Schmid
erwähnt das Beispiel „Event im Advent“. Da gab es keine Konzepte mehr.
Möglicherweise gebe es neue Ideen, um das wieder aufzugreifen. Er selbst sei
seit 40 Jahren mit dem Volksradfahren beschäftigt, auch da kämen immer weniger
Leute. Die Menschen fahren anhand von Kartenmaterial heute selbst, das
Volksradfahren sei für die Bevölkerung mittlerweile unattraktiv. Die Frage bei
den Vereinen werde sein: „Was kostet mich so ein Berater“? Wie berechne sich
seine Provision? Brauche man für ein Fest einen Alleinunterhalter? Man könne
bestimmt die eine oder andere Sache machen, z.B. bei Veranstaltungen die
Homepage der Gemeinde optimieren, Equipment ausleihen oder ähnliches. Die Frage
werde aber garantiert immer auf die Kosten abzielen – das werde mit Sicherheit
der Knackpunkt sein.
1. Bürgermeister
Losert erinnert sich an die Organisation früherer Faschingsveranstaltungen. Da
sei die Besucherfrequenz erst steil bergauf gegangen, habe dann aber mit der
Zeit immer mehr nachgelassen. Dann sei ein anderes Konzept auf die Beine
gestellt worden, was funktioniert habe. Dabei habe ein jeder gewonnen, das sei
eine „Win-Win-Situation“ gewesen.
Nach Auffassung von
Ausschussmitglied Wiesner könne es wohl kein Ansatz sein, den Vereinen sagen zu
wollen, wie die Dinge besser laufen könnten. Es gehe um eine einheitliche
Plattform, so etwas mit Außenwirkung gebe es in der Gemeinde nicht. Auch die
Veranstaltungsseite der Gemeinde sei nicht auf dem aktuellen Stand der Technik.
Ausschussmitglied Voll
stimmt dem zu, ein optimierter Veranstaltungskalender wäre ein guter Einstieg.
Bei entsprechender Werbung gebe es günstige Konditionen für Plakate. Da müsse
man aber aufpassen und dürfe die Plätze im Ort – Alte Knabenschule und
Ortsmitte – nicht überstrapazieren, was die Anwohner betreffe. Da dürfe keine
negative Stimmung aufkommen. Und von der Werbegemeinschaft Rimpar sei auch
nicht mehr viel zu erwarten, die Strukturen seien veraltet und überkommen.
Vielleicht könne man das Angebot von Herrn Fischer einmal in einer Sitzung der
Werbegemeinschaft vorstellen.
1. Bürgermeister
Losert meint, dass es Gemeinden mit gut funktionierenden Werbegemeinschaften
gebe.
Ausschussmitglied Wiener
fragt Herrn Fischer, ob dann von ihm auch neue Ideen für neue Veranstaltungen
kämen, z.B. einem Open-Air Kino?
Herr Fischer bejaht
dies; wie gesagt, sollten auch neue Veranstaltungskonzepte erarbeitet und
umsetzbare Ideen geprüft werden, sofern auf Vereinsseite die Bereitschaft dazu
vorhanden sei. In einem ersten Schritt sollte man die Vereine zusammenholen und
ermitteln, wer sich eine Zusammenarbeit überhaupt vorstellen könnte. Es solle
ja alles ein Miteinander sein, denn die Veranstaltungen seien ja schließlich
für die Gemeinschaft und die Vereine da.
1. Bürgermeister
Losert verweist auf das Waldkino, das wieder stattfinden werde. Das sei nur
eine von vielen Ideen.
Herr Fischer
erwähnt als weiteres Beispiel das Oktoberfest in Maidbronn, das auf Anhieb
schwarze Zahlen geschrieben habe. Aus jedem Fehler könne man lernen.
Hierzu meint
Ausschussmitglied Schmid unter Verweis auf die Erfahrungen der letzten Jahre,
dass es nach Vornahme von Verbesserungen ein paar Mal gut gelaufen sei; dann
sei das Fest aber wieder in der Versenkung verschwunden. Auch früher gab es
traditionelle Tanzveranstaltungen, die nach und nach weggebrochen seien. Jetzt
gebe es nur noch die RiKaGe und die Schützen, die etwas unternehmen, das sei
das einzige, was noch existiere. Sonst habe man in einem relativ großen Ort nur
noch „tote Hose“. Am Rosenmontag zum Beispiel „schlafe alles“, das könne doch
nicht sein. In Güntersleben laufen die Dinge doch auch.
Der Vorsitzende
konstatiert durchaus Ansatzpunkte zur Attraktivitätssteigerung. Man müsse mit
den Vereinen sprechen.
Dafür, so
Ausschussmitglied Schmid, sei das Konzept aber noch etwas zu dünn; die
Vereinsverantwortlichen wollten bestimmt mehr dazu wissen.
Ansatz sollte sein,
so Herr Fischer, dass über die Gemeinde neue Veranstaltungen kreiert werden, an
denen sich die Vereine beteiligen könnten.
Ausschussmitglied Pototzky
wendet ein, dass das dann aber eine gemeindliche Vereinsförderung wäre.
1. Bürgermeister
Losert schlägt vor, die Konzeption den Vereinen auf jeden Fall einmal
näherzubringen. Dann kämen von dort bestimmt nicht nur Fragen, sondern auch
Ideen. So sollte man das versuchen, und Herrn Fischer sei für die Vorstellung
seiner Konzepte und Ideen zu danken. Man bleibe in Verbindung, und die
Verwaltung gehe auf die Vereine zu zwecks einem gemeinsamen Info-Abend.