Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Der Vorsitzende nimmt Bezug auf die mit der Sitzungseinladung versandte Präsentation von Gemeinderatsmitglied Florian Fischer.

 

Herr Fischer erläutert sodann anhand der Präsentation seine nebenberufliche Tätigkeit. Seit 2016 habe er sich mit Musik und Künstlervermittlung selbstständig gemacht und eine Zusatzausbildung zum Event- und Messemanager absolviert. Dies sei die Grundlage, um der Gemeinde Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung aufzuzeigen.

 

So könne er einmalige Einzelberatungen, die Konzeption von Beratungsverträgen, Künstlervermittlung und auch die entsprechende Veranstaltungstechnik anbieten. Ein Beratervertrag sei selbstverständlich auf die Gemeinde abgestimmt.

 

Handlungsfelder des Themenbereiches Stadtmarketings könnten beispielsweise die Themen Wirtschaftsförderung, Innenstadtentwicklung, Stadtimage, Attraktivität und Lebensqualität sowie weitere vielfältige Bereiche sein.

 

Ziele seien insgesamt die Steigerung der Attraktivität der Gemeinde, die Steigerung der Tourismusbesucher und des Gemeinschaftsgefühls, wobei die Gemeinschaft der Vereine und der Unternehmen (Werbegemeinschaft) mit einzubeziehen sei.

 

Man sollte so wenig Zeit wie möglich verlieren, die Projekte bräuchten eine gewisse Vorlaufzeit. Ein Treffen mit den Vereinen sollte stattfinden, um zu klären, ob eine Zusammenarbeit möglich sei. Weiter zu klären wäre der finanzielle Aspekt. Kein Verein solle allerdings bei seinen eigenen Aktivitäten „ausgebootet werden“.

 

1. Bürgermeister Losert dankt für den Vortrag. Vermutlich kommen sogleich Bedenken, wenn man so etwas professionell mache. Das könne aber immer nur eine Unterstützung sein.

Wenn man „im eigenen Saft gare“ und nicht über den Tellerrand hinausblicke, habe man einen engen Blickwinkel auf die Dinge. Das könnte ein Ansatzpunkt sein, nicht genutzte, weil nicht erkannte Potenziale zu wecken und zu heben, um insgesamt erfolgreicher und attraktiver zu sein.

 

Ausschussmitglied Weippert findet es prinzipiell für toll, wenn sich jemand Gedanken mache. Als Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins sei sie der Meinung, dass in einem so großen Verein ein jeder wisse, was er zu machen habe, da bleibe wohl kaum Raum für einen Externen, dem auch noch Geld zu zahlen sei. Große Vereine hätten ihre Strukturen und Partner, mit denen sie zusammenarbeiten. Sie würde ein solches Projekt zwar dem Grunde nach für gut finden, stelle sich die Umsetzung in der Praxis aber nur sehr schwer vor.

 

1. Bürgermeister Losert meint, dass die Entwicklung dem Wandel unterworfen sei, die Dinge änderten sich. Früher seien Bierzelte die Attraktion gewesen, mit der Zeit sei dann keiner mehr hingegangen. Dann habe es Dorffeste gegeben bis hin zum heutigen Schlossfest. Ob sich dieses über die Jahrhunderte halte, sei fraglich, es gebe immer wieder neue moderne Strömungen. Die Frage sei, ob man künftig den Blickwinkel erweitern und für selbstverständlich und gewohnt erachtete Dinge weiter entwickeln könne.

 

Ausschussmitglied Weippert erwidert, dass ein solches Projekt für das Schlossfest in Frage komme, aber wohl nicht für kleinere Vereinsfeste. Sie selbst wisse nicht, wie man die Konzeption von Ratskollege Fischer im Verein mit einbeziehen könnte – man habe im Verein Personal und Partner und wisse, wie man Werbung gestalten wolle.

 

Es gehe nicht darum, so Herr Fischer, zwingend bei einem bestimmten Fest zu helfen. Es könnte beispielsweise abgeklärt werden, welche Veranstaltungen in den umliegenden Orten laufen – vielleicht gleichzeitig - , und festzustellen, wo ein konkreter Handlungsbedarf bestehe.

 

Ausschussmitglied Pototzky äußert zwar dem Grunde nach volle Übereinstimmung mit den dargestellten Zielen, deren Umsetzung sicher Veränderungen mit sich bringen würden. „Bauchweh“ habe er allerdings, wenn hier im Ausschuss ein Auftrag an Herrn Fischer beschlossen würde. Man müsste sicher noch andere entsprechende Angebote einholen.

 

1. Bürgermeister Losert erklärt, dass es heute nicht um eine Zustimmung und Beschlussfassung gehe, sondern nur um eine Konzeptvorstellung; die Tagesordnung gebe auch keine Beschlussfassung her. Das sei ähnlich wie bei der Suche nach Architekten, um ein bestimmtes Ziel zu verwirklichen. Im Übrigen könnten Außenstehende oft den Blick auf das Wesentliche lenken.

 

Ausschussmitglied Weippert wiederholt, dass das Konzept an sich gut sei, sie habe aber keine Vorstellung, wie Herr Fischer konkret eingreifen könne. Da fehle ihr der Ansatzpunkt dafür.

 

Ausschussmitglied Schmid erwähnt das Beispiel „Event im Advent“. Da gab es keine Konzepte mehr. Möglicherweise gebe es neue Ideen, um das wieder aufzugreifen. Er selbst sei seit 40 Jahren mit dem Volksradfahren beschäftigt, auch da kämen immer weniger Leute. Die Menschen fahren anhand von Kartenmaterial heute selbst, das Volksradfahren sei für die Bevölkerung mittlerweile unattraktiv. Die Frage bei den Vereinen werde sein: „Was kostet mich so ein Berater“? Wie berechne sich seine Provision? Brauche man für ein Fest einen Alleinunterhalter? Man könne bestimmt die eine oder andere Sache machen, z.B. bei Veranstaltungen die Homepage der Gemeinde optimieren, Equipment ausleihen oder ähnliches. Die Frage werde aber garantiert immer auf die Kosten abzielen – das werde mit Sicherheit der Knackpunkt sein.

 

1. Bürgermeister Losert erinnert sich an die Organisation früherer Faschingsveranstaltungen. Da sei die Besucherfrequenz erst steil bergauf gegangen, habe dann aber mit der Zeit immer mehr nachgelassen. Dann sei ein anderes Konzept auf die Beine gestellt worden, was funktioniert habe. Dabei habe ein jeder gewonnen, das sei eine „Win-Win-Situation“ gewesen.

 

Nach Auffassung von Ausschussmitglied Wiesner könne es wohl kein Ansatz sein, den Vereinen sagen zu wollen, wie die Dinge besser laufen könnten. Es gehe um eine einheitliche Plattform, so etwas mit Außenwirkung gebe es in der Gemeinde nicht. Auch die Veranstaltungsseite der Gemeinde sei nicht auf dem aktuellen Stand der Technik.

 

Ausschussmitglied Voll stimmt dem zu, ein optimierter Veranstaltungskalender wäre ein guter Einstieg. Bei entsprechender Werbung gebe es günstige Konditionen für Plakate. Da müsse man aber aufpassen und dürfe die Plätze im Ort – Alte Knabenschule und Ortsmitte – nicht überstrapazieren, was die Anwohner betreffe. Da dürfe keine negative Stimmung aufkommen. Und von der Werbegemeinschaft Rimpar sei auch nicht mehr viel zu erwarten, die Strukturen seien veraltet und überkommen. Vielleicht könne man das Angebot von Herrn Fischer einmal in einer Sitzung der Werbegemeinschaft vorstellen.

 

1. Bürgermeister Losert meint, dass es Gemeinden mit gut funktionierenden Werbegemeinschaften gebe.

 

Ausschussmitglied Wiener fragt Herrn Fischer, ob dann von ihm auch neue Ideen für neue Veranstaltungen kämen, z.B. einem Open-Air Kino?

 

Herr Fischer bejaht dies; wie gesagt, sollten auch neue Veranstaltungskonzepte erarbeitet und umsetzbare Ideen geprüft werden, sofern auf Vereinsseite die Bereitschaft dazu vorhanden sei. In einem ersten Schritt sollte man die Vereine zusammenholen und ermitteln, wer sich eine Zusammenarbeit überhaupt vorstellen könnte. Es solle ja alles ein Miteinander sein, denn die Veranstaltungen seien ja schließlich für die Gemeinschaft und die Vereine da.

 

1. Bürgermeister Losert verweist auf das Waldkino, das wieder stattfinden werde. Das sei nur eine von vielen Ideen.

 

Herr Fischer erwähnt als weiteres Beispiel das Oktoberfest in Maidbronn, das auf Anhieb schwarze Zahlen geschrieben habe. Aus jedem Fehler könne man lernen.

 

Hierzu meint Ausschussmitglied Schmid unter Verweis auf die Erfahrungen der letzten Jahre, dass es nach Vornahme von Verbesserungen ein paar Mal gut gelaufen sei; dann sei das Fest aber wieder in der Versenkung verschwunden. Auch früher gab es traditionelle Tanzveranstaltungen, die nach und nach weggebrochen seien. Jetzt gebe es nur noch die RiKaGe und die Schützen, die etwas unternehmen, das sei das einzige, was noch existiere. Sonst habe man in einem relativ großen Ort nur noch „tote Hose“. Am Rosenmontag zum Beispiel „schlafe alles“, das könne doch nicht sein. In Güntersleben laufen die Dinge doch auch.

 

Der Vorsitzende konstatiert durchaus Ansatzpunkte zur Attraktivitätssteigerung. Man müsse mit den Vereinen sprechen.

 

Dafür, so Ausschussmitglied Schmid, sei das Konzept aber noch etwas zu dünn; die Vereinsverantwortlichen wollten bestimmt mehr dazu wissen.

 

Ansatz sollte sein, so Herr Fischer, dass über die Gemeinde neue Veranstaltungen kreiert werden, an denen sich die Vereine beteiligen könnten.

 

Ausschussmitglied Pototzky wendet ein, dass das dann aber eine gemeindliche Vereinsförderung wäre.

 

1. Bürgermeister Losert schlägt vor, die Konzeption den Vereinen auf jeden Fall einmal näherzubringen. Dann kämen von dort bestimmt nicht nur Fragen, sondern auch Ideen. So sollte man das versuchen, und Herrn Fischer sei für die Vorstellung seiner Konzepte und Ideen zu danken. Man bleibe in Verbindung, und die Verwaltung gehe auf die Vereine zu zwecks einem gemeinsamen Info-Abend.