Beschluss: Beschlossen

Abstimmung: Ja: 19, Nein: 0

Der Vorsitzende verweist auf die diversen zugestellten Unterlagen.

 

Die Einführung des Waben-Tickets wäre im Bereich der APG möglich für Rimpar und Maidbronn. Es könnte eine Streifenkarte mit 6 Fahrstreifen für 6 Euro gelöst werden. Mit einem Streifen, somit für 1 €, könnte man eine 30-minütige Einkaufstour unternehmen. Bei einer Fahrtunterbrechung von mehr als 30 Minuten müsste man bei erneutem Zustieg allerdings einen weiteren Streifen entwerten, so dass gerade ältere Menschen diesen Zeittakt eventuell nicht einhalten und dann weiter entwerten müssten, was eine teuere Lösung wäre.

 

Eine Nachfrage bei der APG ergab, dass das sog. „Solo-Ticket“ für die Wabe Rimpar Maidbronn dem gegenüber eine bessere Lösung sein könnte. Demnach zahle man für den ganzen Tag 2,55 € und könne damit ab 09.00 Uhr beliebig oft tagsüber in Rimpar und Maidbronn hin- und herfahren und die Fahrt so oft unterbrechen, wie man wolle. Die Gemeinde würde das Solo-Ticket für 2,55 € erwerben und für 2 € an die Bürgerschaft weiterverkaufen, so dass man 0,55 € als Zuschuss dazu geben müsste. Das könnte eine bürgerfreundliche und auch umweltfreundliche Lösung zur Verkehrsentlastung im Ort sein.

 

Weiter komme das Waben-Monats-Ticket täglich früh ab 09.00 Uhr für reguläre 28,95 € abzüglich 10 % APG-Rabatt und abzüglich 5 % Gemeinderabatt zum ermäßigten Preis von 24,60 € in Betracht. Vielfahrer könnten das Ticket auch für Fahrten nach Würzburg nutzen zu 39,00 €, ermäßigt durch Gemeinderabatt für 33,15 €. Für Gramschatz wäre aufgrund des Wabensystems (5 Waben) ein höherer Fahrpreis zu zahlen, nämlich 48,45 € für die Fahrt nach Würzburg und 39,00 € für die Fahrt nach Rimpar. Die ermäßigte Fahrt Gramschatz-Würzburg liege im Rahmen eines APG-Seniorenabos für den Bürger bei 41,18 €.

 

Ratsmitglied Weidner betont, dass man sich um zahlreiche Maßnahmen der Verkehrsentlastung bemühe, aber das Carsharing zum Beispiel sei überhaupt nicht gelaufen. Man sollte deshalb also weitere Angebote zur Verkehrsentlastung machen. In Maidbronn gebe es noch keine Einkaufsmöglichkeit. Der Bürgerbus werde sehr gut angenommen. Er befürworte die Bezuschussung des Solo-Tickets. Das sollte man in Rimpar aktuell entsprechend bekanntmachen und auch auf die Tarifstruktur hinweisen, die nur schwer nachvollziehbar sei. Für Gramschatz mache das keinen Sinn, wohl aber für Rimpar und Maidbronn zu Einkaufszwecken. Ein gemeindlicher Zuschuss in Höhe von 55 Cent sei in Ordnung, da werden sich Stück- bzw. Verkaufszahlen entwickeln. Also sollte man das Solo-Ticket anschieben und anlaufen lassen.

 

Ratsmitglied Voll hält diese Variante ebenfalls für einen guten Einstieg, genügend Nachfrage gebe es bestimmt. Insgesamt sollte der ÖPNV weiter genutzt und gesteigert werden. Allerdings sollte die Gemeinde nicht 5 %, sondern ebenfalls wie die APG 10 % beisteuern.

 

1. Bürgermeister Losert meint, dass der gemeindlichen Bezuschussung nach oben keine Grenzen gesetzt seien.

 

Ratsmitglied Wetzel möchte nicht nur auf die Gruppe der Senioren schauen, sondern man müsse auch die Situation der Schüler unter die Lupe nehmen. So gebe es im Gymnasium Veitshöchheim immer häufiger Projektarbeit und Nachmittagsunterricht. Aber nicht immer fahre dann zeitgerecht auch ein Bus vom Gymnasium weg, so dass die Schüler Schwierigkeiten hätten, nach Hause zu kommen. Also müsse man hier die Taktung sehen, so dass man auch das Thema Schülerbeförderung angehen müsse. Wer wann Schule aus habe, sei richtiggehend verstreut. Jeder fahre irgendwann woanders heim, da gebe es keine Massentransportmöglichkeit. Wenn man schon ein Ticket kaufe, dann sollte man auch die Schüler bedenken. Das wäre ebenfalls ein Beitrag zum ÖPNV.

 

Der Vorsitzende meint, dass diese Diskussion schon lange geführt werde. Leider gebe es den Querverkehr rings um die Großwabe herum nicht. Diese Vorschläge hätten in den entscheidenden Kreisen noch nie Gehör gefunden, der Nahverkehr führe vielmehr sternförmig auf das Oberzentrum zu, und das sei genau die Problematik. Der Schülerverkehr vom östlichen Bereich des Landkreises zum Gymnasium Veitshöchheim lediglich frühmorgens und nachmittags dann erst nach Würzburg zum Hauptbahnhof und von hier zum Heimatort sei ein schon lange diskutiertes, aber nie gelöstes Problem.

 

Ratsmitglied Pototzky bezeichnet eine heutige Entscheidung als ersten Schritt in die richtige Richtung. Manche Schritte seien nach Lage der Dinge wohl nicht gangbar. Aber immerhin führe man eine Diskussion umfassend über den Verkehr, der nicht nur aus der Umgehungsstraße bestehe.

 

Ratsmitglied Schmid verweist auf die in den Bussen schon aushängende Werbung, die nicht an ein bestimmtes Alter geknüpft sei, wenn auch für Jugend und Senioren bezeichnet.

 

Ratsmitglied Weidner möchte jetzt „den Spatz in die Hand nehmen“, wie von Ratskollege Pototzky vorgeschlagen. Höchberg befinde sich innerhalb der Großwabe und Rimpar nicht, das könne keiner erklären. Aber steter Tropfen höhle bekanntlich den Stein. Jetzt sollte man also das Solo-Ticket nehmen.

 

Ratsmitglied Meißner hält die Angebote der APG für sehr gut, da habe man jahrelang darauf gewartet. Aber man müsse auch die Akzeptanz in Rimpar und Maidbronn sehen: Wie wolle man das der Bürgerschaft klar machen, wenn schon der Bürgerbus nicht angenommen werde.

 

Der Vorsitzende widerspricht dem, der Bürgerbus werde doch angenommen! Dienstags brauche man eine zweite Fahrt, weil die erste überfüllt sei. In Rimpar gebe es das Rufsystem. Das APG-Angebot gelte ja täglich, ansonsten habe man Dienstag den Bürgerbus in Maidbronn und Donnerstag in Rimpar. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

 

Herr Zier hält einen Hinweis in Rimpar aktuell nicht für ausreichend - wenn man sich für das Projekt entscheide, müsse man das umfassend in die Öffentlichkeit tragen.

 

Ratsmitglied Schmid fragt, ob das irgendwelche Auswirkungen auf den Bürgerbus habe.

 

1. Bürgermeister Losert verneint dies. Der Bürgerbus diene ja auch als Zubringer zu den Haltestellen. Man müsse eben schauen, wie das angenommen werde.

 

Ratsmitglied Schmid stellt für das Waben-Monatsticket – täglich früh ab 09.00 Uhr - den Antrag, auf den nächsten vollen Betrag = 32,00 € herunterzugehen. Für Gramschatz würde das 38,00 € bedeuten.


Beschluss:

Der Marktgemeinderat beschließt den Erwerb

* des Solo-Tickets für 2,55 € (Abgabe an die Nutzer zum Preis von 2,00 €)

* des Monatstickets für 23,00 € (Würzburg: 32,00 € / Gramschatz: 38,00 €).