Beschluss: Beschlossen

Abstimmung: Ja: 19, Nein: 0

Zum aktuellen Sachstand betreffend Verpachtung weist 1. Bürgermeister Losert auf ein morgiges Gespräch mit einer Bewerberin hin. Es gebe auch noch mehr Interessenten, entscheidende Gespräche habe man aber noch nicht geführt.

 

Ratsmitglied Schmid erläutert den Antrag, der allen Ratsmitgliedern und den Mitgliedern des Seniorenrats bekannt sein dürfte. Es gehe darum, die Attraktivität der Gaststätte und des Nebenzimmers zu erhöhen. Noch dazu sei in den letzten Monaten des früheren Pachtverhältnisses eine gewisse negative Stimmung im Ort entstanden; bei einer Namensänderung wäre die Verbindung dazu weg. Der Begriff „Gaststätte“ habe eher dörflichen Charakter. Ein gastronomischer Betrieb in einem Rathaus heiße in der Regel „Ratskeller“. Damit könnte eine höhere Attraktivität erzielt werden, denn derzeit versuche man nicht zuletzt „mit einem Lasso“ einen Neupächter einzufangen. Auch der Begriff „Nebenzimmer“ höre sich trivial an. Das Gasthaus Zum Lamm habe einen sehr schönen Keller, den man „Röntgenkeller“ genannt habe, weil Wilhelm Conrad Röntgen dort anlässlich der Jagd eingekehrt sei. Das Schloss stamme von Julius Echter, deshalb biete es sich an, diesen sehr bekannten Namen herzunehmen und den Raum mit „Echterstube“ zu benennen und damit einen Bezug zur Ortsgeschichte herzustellen. Dies seien im Wesentlichen die Beweggründe für den Antrag.

 

Ratsmitglied Weidner meint, dass man dem Antrag durchaus und grundsätzlich folgen könne. Er komme aber zur Unzeit. Man habe noch keinen Pächter, vielleicht habe der oder die Neue ganz andere Vorstellungen. Idee und Absicht des Antrags seien ehrenwert, aber das passe derzeit noch nicht.

 

Ratsmitglied Voll sieht dies ebenso und empfiehlt, die Angelegenheit im Moment noch offen zu lassen, vielleicht habe der Nachfolger eine andere Idee. Man könne dem- oder derjenigen ja die Namensgebung gemäß dem heutigen Antrag ja vorschlagen.

 

Ratsmitglied Bötsch findet die Namensgebung „Ratskeller“ nicht so positiv; das gebe es sehr häufig, sei deshalb abgedroschen und klinge „nach teuer“. Mit einer „Echterstube“ hingegen könne sie sich durchaus anfreunden. Aber der Begriff „Schloss“ sollte nach wie vor vorkommen. Ratskeller finde sie nicht sehr attraktiv.

 

Der Vorsitzende ist der Meinung, dass „Ratskeller“ nichts Abwertendes enthalte, die Stadt Würzburg habe ja auch einen. Aber das könne man durchaus noch überlegen. Man sollte den Antrag heute positiv zur Kenntnis nehmen, und wenn sich ein Pächtervorschlag ergeben sollte, der dem gegenüber eine Verbesserung wäre, sollte man in die Diskussion erneut einsteigen.

 

Er komme sich, so Ratsmitglied Josef Fischer, „wie im falschen Film vor“. Wolle man wirklich immer den Pächter fragen, wie die Gaststätte heißen solle? Seiner Auffassung nach sollte man das nicht von künftigen Pächtern abhängig machen. Entweder gebe man dem Lokal einen neuen Namen oder eben nicht. Die Frage an künftige Pächter „Wie hätten Sie es denn gerne“ halte er für nicht zielführend.

 

Nach Ansicht des Vorsitzenden verbinde der Gast schon etwas mit der Bezeichnung „Ratskeller“.

 

Ratsmitglied Weidner verweist darauf, dass man ja nicht nur eine unverpachtete, sondern vielmehr zwei Gaststätten habe.

 

Ratsmitglied Schmid schlägt vor, bei einem Gespräch mit möglichen Pächtern den Vorschlag der SPD-Fraktion vorzubringen. Man vertue sich nichts, die Angelegenheit auf die nächste Sitzung zu verschieben. Dann sei nochmals zu diskutieren.


Beschluss:

Der Marktgemeinderat beschließt, entsprechend zu verfahren.