Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Frau Raunecker verteilt Flyer „Ruhewald Naturbestattung Greußenheim“. Das auszuweisende Gebiet muss aus der Bewirtschaftung herausgenommen werden. Sie sieht kritische Gesichtspunkte in Sachen Verkehrssicherung. Herr Bürgermeister Losert erwidert, dass das Friedhofswesen eine hoheitliche Aufgabe der Gemeinde ist. Im Ruhewald soll es einfach und schlicht zugehen. Es soll kein Kult betrieben werden. Er stellt eine Auflistung von Stichpunkten vor, die in einem Telefongespräch mit Frau Bürgermeisterin Kuhn aus Greußenheim gemacht wurden. Weiterhin zeigt er einen Lageplan der Fläche, die bei der Begehung im Mai besichtigt wurde. Jetzt müssen die nächsten Schritte angegangen werden. Die planerischen und rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt werden. Dem Gemeinderat soll dieser Plan nun vorgestellt werden.

Frau Raunecker zitiert aus Art. 9 des Waldgesetzes für Bayern (BayWaldG). Wenn sich die Nutzungsart ändert wird eine Ersatzmaßnahme gefordert. Dies sei für den Ruheforst in Steinfeld wohl entfallen, da im Spessart genug Wald vorhanden ist. Im Landkreis Würzburg und speziell in einem FFH-Gebiet sieht dies anders aus. In dem erforderlichen Verfahren werden dann auch die untere Naturschutzbehörde und die Forstverwaltung mit einbezogen.

Herr Dernbach fragt, wer überhaupt auf diese Idee mit dem Ruhewald kam. Lt. Bürgermeister Losert wurde dieser Wunsch an ihn herangetragen. Im Gemeinderat wurde beschlossen, den Waldausschuss mit einer Empfehlung der Ausweisung zu beauftragen. Herr Keidel weist auf die leerstehenden Gräber im gemeindlichen Friedhof hin. Herr Stark bestätigt, dass auch vom Seniorenrat eine Planung gewünscht wird. Aus der Bevölkerung sei er darauf angesprochen worden. Herr Dernbach ergänzt, dass es im Umkreis von 50 km mittlerweile sehr viele Friedhöfe dieser Art gibt. Er äußert Bedenken wegen der Ausgleichsfläche und der Verkehrssicherungspflicht durch die Gemeinde. Es sei erstmal eine Bedarfsumfrage bei Personen ab 55 + durchzuführen. Herr Bürgermeister Losert erwidert, dass dies bei einer Bürgerversammlung klärbar sei. Herr Schmid berichtet von einer Beisetzung in einem Friedwald. Dieser war weitestgehend naturbelassen, daher war festes Schuhwerk erforderlich. Am Eingang hing ein Plan, an den Bäumen waren nur einzelne Nummern angebracht. Aber auch er zweifelt am Bedarf. Lt. Herrn Schneider stehe allerdings die Verkehrssicherungspflicht in keinem Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen. Die Kosten seien exorbitant hoch. Die Urnennutzung auf dem Friedhof werde bereits jetzt schon nicht mehr so eingehalten wie es damals besprochen war. Herr Bieber entgegnet, dass die Urnenbestattung immer attraktiver wird, der Bedarf wird wachsen. Herr Keidel erwähnt erneut die leeren Gräber im Friedhof. Auch hier wäre eine anonyme Beisetzung möglich. Herr Schmid entgegnet, dass anonym nicht einer naturnahen Beisetzung entspricht. Herr Bürgermeister Losert ergänzt, dass dies eine andere Bestattungskultur ist. Frau Bötsch erklärt, dass die Tendenz zum Waldfriedhof geht. Der Bedarf solle in einer Bürgerversammlung angesprochen werden. Den Ausgleichsflächen und den damit verbundenen Kosten stehen aber auch Einnahmen entgegen. Sie zeigt Verwunderung über das jetzige Erstaunen bezüglich des Antrages, der im Gemeinderat vorgebracht wurde. Herr Bürgermeister Losert teilt erneut mit, dass der Antrag über das weitere Vorgehen an den Waldausschuss abgegeben wurde. Er bekräftigt die Meinungsbildung über das RIAK und einer Bürgerversammlung. Frau Weippert ergänzt, dass beim damaligen Antrag im Gemeinderat spontan zwei Anwesende Bedarf angekündigt haben. Im Flyer aus Greußenheim ist ein Prachtbaum mit 7.500 € ausgewiesen. Also gibt es auch Einnahmen. Herr Bürgermeister Losert möchte eine Meinungsbildung aus der Bevölkerung. Frau Raunecker fragt nach, ob eine Bestattung nur für Rimparer Bürger geplant ist. In diesem Falle wäre eine Meinungsbildung nicht erforderlich. Herr Schmid entgegnet, dass in erster Linie an Rimpar, Maidbronn und Gramschatz gedacht wird. Sollte hier kein Interesse vorliegen ist nichts weiter zu veranlassen. Man müsse die Bürger informieren, dass die höheren Bestattungskosten umgelegt werden. Der künftige Ruhewald solle naturbelassen sein. Daher werden auch keine Namen angebracht. Herr Bürgermeister Losert erklärt, dass ein normales Grab auf dem Friedhof 2.000 € für 20 Jahre kostet. Allerdings nimmt die Erdbestattung ab. Eine Urne kostet 200 €, eine Erdbestattung 1.000 €. Herr König erinnert an die Bindungsfrist von 99 Jahren. Außerdem kommen auch weitere Kosten und Veränderungen. Herr Bürgermeister Losert entgegnet, dass mancher Baum keine 99 Jahre hält. Abschließend erklärt er, dass hier keine einheitliche Meinung gebildet werden kann. Er schlägt vor, keine Empfehlung an den Gemeinderat zu geben. Es müsse erst für eine Meinungsbildung an die Bevölkerung herangetreten werden. Dies soll über RIAK und eine Bürgerversammlung erfolgen. Er ergänzt, dass bisher beim Kauf eines Grabes ein Sterbefall vorliegen muss. Allerdings könne man auch künftig einen Grabwunsch berücksichtigen um die Lücken zu füllen. Dies würde die Kosten für Mäharbeiten verringern. Da sich die Bestattungskultur ändert müsse man sich Gedanken bezüglich einer Satzungsmodifizierung des Grabnutzungsrechts machen. Dieser Vorschlag solle so an den Gemeinderat gemeldet werden. Herr Schmid hat kein Problem damit. Um Kosten zu sparen kann die Mindestruhezeit entfallen, somit ist später ein Nachkauf erforderlich. Dann spricht er die zu engen Grabreihen im Rimparer Friedhof an. Diese Reihen sollen geändert werden. Man habe auch eine Fürsorgepflicht ggü. den Bestattern. Herr Bürgermeister Losert bestätigt, dass die Vorschriften der Gartenbaugesellschaft nicht eingehalten werden. Der Friedhof müsse abteilungsweise gesperrt werden damit Grabfelder umgelegt werden können. Auch wäre eine Neugestaltung durch Umbettung vorstellbar. Danach könnte die Freigabe für Urnen erfolgen. Es wären neue Fundamente erforderlich. Auch eine Satzungsmodifizierung wäre nötig. Herr Keidel spricht sich für ein Umbetten aus. Es wäre besser als der Waldfriedhof. Herr Bürgermeister Losert bemerkt, dass dies das Empfinden eines jeden Einzelnen ist.