Der
Tagesordnungspunkt war bereits mehrmals schon Beratungsgegenstand im
Bauausschuss. Im Rahmen einer Begehung nahm der Marktgemeinderat die Situation
am 27.09.2018 in Augenschein. In der anschließenden Beratung nach der
Ortseinsicht vertrat das Gremium die Auffassung, dass sich die Gebäude durchaus
in die Umgebung einfügen. Das größte Problem sei jedoch nach wie vor die
Zufahrt über die sehr enge und steile Ortsstraße „Am Liedlein“. Auch seitens
der Anlieger werden durch die mögliche Schaffung von 24 Wohneinheiten und die
dadurch verbundene Zunahme des Verkehrs erhebliche Probleme erwartet.
Aus
diesem Grund wurde der vom Investor Herrn Hesselbach beauftragte Architekt
Frank Schunk aus Würzburg gebeten, die Verkehrssituation bereits im Vorfeld
abzuklären und dem Marktgemeinderat vor einer Beschlussfassung über die
Aufstellung des erforderlichen Bebauungsplanes zur Beratung vorzulegen. Man
wolle nicht das Verfahren starten, um dann letztendlich festzustellen, dass die
Fachbehörden die Situation negativ beurteilen. Es müssten keine unnötigen
Planungskosten entstehen.
Architekt
Frank Schunk erläutert in der Sitzung 3 Varianten zur möglichen Verkehrsführung
an der Engstelle „Am Liedlein 2“. Er erklärt zum einen, dass durch eine
Einbahnstraßenregelung die Verengung entzerrt werden könnte, die Sichtweite auf
ca. 35 m erhöht wird und ein Gehstreifen möglich wäre. Auch könnte eine Art
„Insellage“ entstehen und durch die Abbiegung in die Einbahnstraße wird der
Verkehr bergab abgebremst, so dass die Gefahr minimiert wird, zu schnell zu
fahren. Andererseits könnte man auch die Belastung am Liedlein über die
Frühlingsstraße abschwächen.
Für
Ratsmitglied Schmid ist es absolut keine Option, den Verkehr über die Frühling-
und Storchstraße zu leiten. Dies führt nur zu einer Verlagerung des Problems,
wo bereits der Verkehr von Güntersleben kommend enorm hoch ist. Die Einfahrt in
die Austraße sei schon jetzt sehr schwierig.
Ratsmitglied
Weidner erläutert, dass in seiner Fraktion die Angelegenheit sehr kritisch
diskutiert wurde. Positiv sieht er nach wie vor den geringen Flächenfraß durch
die mehrstöckige Bauweise und negativ die Verkehrserschließung. Es wird eine
anspruchsvolle Aufgabe sein, hier eine Lösung zu finden. Es sollten auch nicht
nur 1,5 Stellplätze als Auflage gemacht werden sondern 2 Stellplätze je
Wohneinheit.
Auch
Ratsmitglied Voll sieht für seine Fraktion keine Möglichkeit, derzeit zu den
vorgeschlagenen Konzepten seine Zustimmung zu geben. Er verweist noch darauf,
dass es zur Bedingung gemacht werden sollte, die Stellplätze nur mit der
Wohnung gemeinsam zu verkaufen. Ratsmitglied Pototzky ergänzt über einen
alternativen Standort nachzudenken, der jetzige sei der schlechteste in der
Gemeinde.
Ratsmitglied
Schmid sieht für seine Fraktion ebenfalls eher eine Ablehnung, andere Standorte
wären günstiger, konkret schlägt er das Baugebiet „Wasserleite“ vor. Hier
könnte man eher so ein Projekt verwirklichen. Jetzt sollten erst einmal die
Stellungnahmen der Fachbehörden eingeholt werden.
Beschluss:
Die
verschiedenen Varianten zum Verkehrskonzept für das Wohnbauprojekt „Am
Liedlein“ von Herrn Frank Schunk werden zur Kenntnis genommen.