Beschluss: Beschlossen

Abstimmung: Ja: 17, Nein: 2

1. Bürgermeister Losert verweist auf die Sitzung des interfraktionellen Ausschusses.

 

Der vorliegende Entwurf des Kooperationsvertrages erzeuge ein großes Unbehagen und biete keine echte Perspektive für Rimpar und die Maximilian-Kolbe-Mittelschule. Allerdings fordere die Regierung eine Entscheidung, damit die Eltern und Schüler wissen, was in den kommenden Schuljahren passiere. Man sei jetzt also gefordert, Entscheidungen zu treffen.

 

Der interfraktionelle Ausschuss habe in seiner Sitzung am 12.01.2019 tendenziell empfohlen, trotz großer Bedenken dem Vertrag zuzustimmen, um für die nächsten drei Schuljahre agieren zu können, und um zumindest eine – wenn auch vage – Perspektive zu haben. Gleichzeitig sollte aber auch die Chance für eine strukturelle Neuausrichtung der Maximilian-Kolbe-Mittelschule gesucht werden, um sie künftig auf Dauer zu erhalten.

 

Dazu habe er Kontakt mit Frau Staatssekretärin Stolz in München aufgenommen und ihr die Überlegungen des Marktes Rimpar weitergegeben. Mit dem persönlichen Referenten der Staatssekretärin habe er ebenfalls ein längeres Gespräch gehabt. Frau Stolz werde sich nun intensiv mit dem Thema beschäftigen und auch die Schule vor Ort besichtigen und sich von ihren Stärken überzeugen.

 

Ratsmitglied Weidner erklärt, dass man eine starke Schule wolle, die auch künftig Bestand habe. Insgesamt wünsche man für den gesamten Würzburger Norden eine sinnvolle Lösung.

Teile der Fraktion seien bereit, die Hand im Verbund zur Versöhnung zu reichen; anderen aber gehe das zu weit. Also werde es seitens der Fraktion keine einheitliche Abstimmung geben, wobei sich die Mehrheit wohl für den Vertrag ausspreche.

 

Wenn man auf die jahrelangen Diskussionen zurückblicke, so Ratsmitglied Schmid, sei sowohl Schülern und Eltern, aber auch dem Schulpersonal angesichts der Ungewissheit schon viel zugemutet worden. Andererseits gelte es, jetzt Ruhe hineinzubringen, weshalb die Regierung dem Markt Rimpar jetzt wohl „das Messer auf die Brust setze“. Wenn man jetzt dem Vertrag zustimme, habe man drei Jahre Zeit, Perspektiven für einen dauerhaften Schulstandort in Rimpar zu schaffen. Wenn man an die Aufstellung neuer Bebauungspläne und den zu erwartenden Zuzug junger Familien denke, werde wohl auch die übergeordnete Behörde zur Einsicht kommen müssen, dass zwei Schulstandorte durchaus Sinn machen und kooperieren können. Man sehe durchaus die Problematik mit dem M-Zug – über den Wechsel im Zweijahresrhythmus wurde lange gestritten. Das Problem sei ja immer, ob man „nur“ die Regelklassen oder auch einen M-Zug habe, was natürlich immer attraktiv sei; darauf könne man in drei Jahren hinarbeiten.

 

Im Übrigen müsse man als Kreisrat auch daran denken, den Würzburger Norden nicht ausbluten zu lassen; es stelle sich dann nämlich die Frage, ob eine Mittelschule im Würzburger Norden auf Dauer überhaupt Bestand haben könne. Schließlich wolle man keinesfalls der Totengräber dieser Schule werden. Also werde man diesem Vertrag letztlich zustimmen, was auch ein wichtiges Signal an andere Gemeinden sei: Man wolle hier nichts kaputt machen, sondern vielmehr erhalten.

 

Ratsmitglied Pototzky sieht zum vorliegenden Vertrag nach Lage der Dinge keine Alternative mehr, so dass man wohl zustimmen werde; man sehe die drei Vertragsjahre ebenfalls als Chance.

 

Für den Seniorenrat erklärt Herr Zier, dass es sich – egal wie der Beschluss ergehe – auch in den kommenden drei Jahren lohne, weiterhin so intensiv für die Schule zu kämpfen wie bisher; mit ihrem hervorragenden Lehrerkollegium mit jungen engagierten Leuten verdiene die Schule das.

 

1. Bürgermeister Losert begrüßt zum Thema Frau Patricia Geißler als Vorsitzende des Elternbeirates und erteilt ihr mit Zustimmung des Gremiums das Wort für eine kurze Stellungnahme.

 

Frau Geißler führt aus, dass aus der Elternschaft große Bedenken aufgekommen seien. Erstens werde die freie Schulwahl eingeschränkt. Die Regierung habe zugesagt, dass der Mittlere Bildungsabschluss das Zugpferd der Schule sei. Wenn der M-Zweig nach Unterpleichfeld verlagert werde, würden viele Eltern dann lieber in die Stadt gehen. Außerdem sei nicht von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Unterpleichfeld auszugehen nach allem, was man in den letzten Jahren erlebt habe. Letztlich stünden sieben Gemeinden gegen Rimpar. Man sei deshalb auch seitens des Elternbeirates entschlossen, weiterhin für die Schule und für die Eltern und Kinder zu kämpfen.

 

1. Bürgermeister Losert spricht von einer Schicksalsgemeinschaft hier. Vertrauen sei gut, Kontrolle besser. Man werde die künftige Entwicklung deshalb sehr kritisch verfolgen. Man sollte jetzt aber den Versuch machen und weiterkämpfen, um letztlich zu einer zufriedenstellenden Lösung zu kommen.


Beschluss:

Der Marktgemeinderat stimmt dem Kooperationsvertrag mit dem Schulverband Pleichach-Kürnachtal zu.