1. Bürgermeister
Losert verweist auf die Sitzung des interfraktionellen Ausschusses.
Der vorliegende
Entwurf des Kooperationsvertrages erzeuge ein großes Unbehagen und biete keine
echte Perspektive für Rimpar und die Maximilian-Kolbe-Mittelschule. Allerdings
fordere die Regierung eine Entscheidung, damit die Eltern und Schüler wissen, was
in den kommenden Schuljahren passiere. Man sei jetzt also gefordert,
Entscheidungen zu treffen.
Der
interfraktionelle Ausschuss habe in seiner Sitzung am 12.01.2019 tendenziell empfohlen,
trotz großer Bedenken dem Vertrag zuzustimmen, um für die nächsten drei
Schuljahre agieren zu können, und um zumindest eine – wenn auch vage –
Perspektive zu haben. Gleichzeitig sollte aber auch die Chance für eine
strukturelle Neuausrichtung der Maximilian-Kolbe-Mittelschule gesucht werden,
um sie künftig auf Dauer zu erhalten.
Dazu habe er
Kontakt mit Frau Staatssekretärin Stolz in München aufgenommen und ihr die
Überlegungen des Marktes Rimpar weitergegeben. Mit dem persönlichen Referenten
der Staatssekretärin habe er ebenfalls ein längeres Gespräch gehabt. Frau Stolz
werde sich nun intensiv mit dem Thema beschäftigen und auch die Schule vor Ort
besichtigen und sich von ihren Stärken überzeugen.
Ratsmitglied Weidner
erklärt, dass man eine starke Schule wolle, die auch künftig Bestand habe.
Insgesamt wünsche man für den gesamten Würzburger Norden eine sinnvolle Lösung.
Teile der Fraktion
seien bereit, die Hand im Verbund zur Versöhnung zu reichen; anderen aber gehe
das zu weit. Also werde es seitens der Fraktion keine einheitliche Abstimmung
geben, wobei sich die Mehrheit wohl für den Vertrag ausspreche.
Wenn man auf die
jahrelangen Diskussionen zurückblicke, so Ratsmitglied Schmid, sei sowohl
Schülern und Eltern, aber auch dem Schulpersonal angesichts der Ungewissheit
schon viel zugemutet worden. Andererseits gelte es, jetzt Ruhe hineinzubringen,
weshalb die Regierung dem Markt Rimpar jetzt wohl „das Messer auf die Brust
setze“. Wenn man jetzt dem Vertrag zustimme, habe man drei Jahre Zeit,
Perspektiven für einen dauerhaften Schulstandort in Rimpar zu schaffen. Wenn
man an die Aufstellung neuer Bebauungspläne und den zu erwartenden Zuzug junger
Familien denke, werde wohl auch die übergeordnete Behörde zur Einsicht kommen
müssen, dass zwei Schulstandorte durchaus Sinn machen und kooperieren können.
Man sehe durchaus die Problematik mit dem M-Zug – über den Wechsel im
Zweijahresrhythmus wurde lange gestritten. Das Problem sei ja immer, ob man
„nur“ die Regelklassen oder auch einen M-Zug habe, was natürlich immer
attraktiv sei; darauf könne man in drei Jahren hinarbeiten.
Im Übrigen müsse
man als Kreisrat auch daran denken, den Würzburger Norden nicht ausbluten zu
lassen; es stelle sich dann nämlich die Frage, ob eine Mittelschule im Würzburger
Norden auf Dauer überhaupt Bestand haben könne. Schließlich wolle man
keinesfalls der Totengräber dieser Schule werden. Also werde man diesem Vertrag
letztlich zustimmen, was auch ein wichtiges Signal an andere Gemeinden sei: Man
wolle hier nichts kaputt machen, sondern vielmehr erhalten.
Ratsmitglied
Pototzky sieht zum vorliegenden Vertrag nach Lage der Dinge keine Alternative
mehr, so dass man wohl zustimmen werde; man sehe die drei Vertragsjahre
ebenfalls als Chance.
Für den Seniorenrat
erklärt Herr Zier, dass es sich – egal wie der Beschluss ergehe – auch in den
kommenden drei Jahren lohne, weiterhin so intensiv für die Schule zu kämpfen
wie bisher; mit ihrem hervorragenden Lehrerkollegium mit jungen engagierten
Leuten verdiene die Schule das.
1. Bürgermeister
Losert begrüßt zum Thema Frau Patricia Geißler als Vorsitzende des
Elternbeirates und erteilt ihr mit Zustimmung des Gremiums das Wort für eine
kurze Stellungnahme.
Frau Geißler führt
aus, dass aus der Elternschaft große Bedenken aufgekommen seien. Erstens werde
die freie Schulwahl eingeschränkt. Die Regierung habe zugesagt, dass der
Mittlere Bildungsabschluss das Zugpferd der Schule sei. Wenn der M-Zweig nach
Unterpleichfeld verlagert werde, würden viele Eltern dann lieber in die Stadt
gehen. Außerdem sei nicht von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit
Unterpleichfeld auszugehen nach allem, was man in den letzten Jahren erlebt
habe. Letztlich stünden sieben Gemeinden gegen Rimpar. Man sei deshalb auch
seitens des Elternbeirates entschlossen, weiterhin für die Schule und für die
Eltern und Kinder zu kämpfen.
1. Bürgermeister
Losert spricht von einer Schicksalsgemeinschaft hier. Vertrauen sei gut,
Kontrolle besser. Man werde die künftige Entwicklung deshalb sehr kritisch
verfolgen. Man sollte jetzt aber den Versuch machen und weiterkämpfen, um
letztlich zu einer zufriedenstellenden Lösung zu kommen.
Beschluss:
Der Marktgemeinderat
stimmt dem Kooperationsvertrag mit dem Schulverband Pleichach-Kürnachtal zu.