Beschluss: Beschlossen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 6

In der Sitzung des Bauausschusses vom 04.02.2019 fand eine Vorberatung zur Sperrung der Ochsengrundstraße statt.

 

Ursprünglich trafen sich die beiden Bürgermeister von Rimpar und Güntersleben, um über das Thema Sperrung der Ochsengrundstraße zu sprechen. Anfangs ging es um eine Vollsperrung für den motorisierten Verkehr an einigen Sonntagen zwischen April und Oktober. Nach einigen Beratungen innerhalb der gemeindlichen Gremien stellte es sich als wünschenswert heraus, eine Sperrung an allen Sonn- und Feiertagen im genannten Zeitraum durchzuführen.

 

Es wurde Kontakt zu den Bayerischen Staatsforsten aufgenommen. Von dort kam die Rückmeldung, dass es nach deren Ansicht kein Problem darstellen würde, da die Holzabfuhr größtenteils über die Staatsstraße stattfindet. Die zuständigen Jäger bekämen eine Anweisung, die Ochsengrundstraße zu meiden.

 

Nachdem sich in der Bürgerversammlung in Gramschatz ein gemischtes Stimmungsbild ergeben hat, könnte eine Sperrung probeweise für 1 Jahr anberaumt werden, um festzustellen, wie sie angenommen wird.

 

Von den Mitgliedern des Bauausschusses kamen folgende Argumente bzw. Meinungen:

 

  • die Sperrung sollte an allen Sonn- und Feiertagen erfolgen und die Straße an den jeweiligen Enden mittels verschlossener Schranken gesichert werden mit Zufahrtsmöglichkeit nur für Rettungskräfte.
  • es sollte Ausnahmen für Landwirte geben, damit diese in der Erntezeit anfahren können. Auch Grillplatzbesucher sollten Zugang haben.
  • aus Umweltgründen sollte es möglich sein, das Auto und auch den Traktor einmal pro Woche stehen zu lassen.
  • es wäre ratsam, eine Zählung der Radfahrer, Fußgänger, Inlineskater etc. durchzuführen, um das Nutzungsverhalten festzustellen. Danach sollte eine Entscheidung, ggf. auch unterjährig, getroffen werden.
  • Familien freuen sich auch über die Möglichkeit eines kurzen Anfahrtsweges, z.B. ins Freibad nach Veitshöchheim, gerade an Sonntagen.
  • Bisherige Zählungen der initiierenden Gemeinde Güntersleben wurden nur von Mo-Fr durchgeführt, was aber keine relevanten Zahlen für Sonntag liefert. Laut Bürgerversammlung waren die Befürworter meist über 50 Jahre, keine Familien. Dies stellt nicht unbedingt die größte Zielgruppe dar.
  • eine Sperrung nur an speziellen Tagen bzw. Sonntagen gestaltet sich im Hinblick auf rechtzeitige Veröffentlichung und Information der Bevölkerung schwierig. Es ist dann für die Nutzer der Straße kein Schema erkennbar, nach dem sie sich richten könnten.
  • eine Sperrung könnte tageszeitlich eingegrenzt werden, sie muss nicht für 24 Std. gelten. Es sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass Mehrarbeit im Sinne von Überstunden für den Bauhof anfallen.

 

Die mehrheitliche Empfehlung des Bauausschusses für den Marktgemeinderat lautet:

Sperrung Ochsengrundstraße zwischen den Ortsausgängen Rimpar und Güntersleben von April bis Oktober sonntags jeweils von 8-18 Uhr mit verschließbarer Schranke und Verkehrs-Zählgeräten.

 

1. Bürgermeister Losert weist auf die Vorberatungen im Bauausschuss und auf den Main-Post-Artikel vom 18.02.2019 hin. Zusammenfassend empfiehlt er probeweise für 2019 von April bis Oktober an Sonn- und Feiertagen von 08.00 bis 18.00 Uhr mit harter Sperrung (Schranke) die Ochsengrundstraße zu sperren.

 

Ratsmitglied Wiesner berichtet, dass dieses Thema Gegenstand vieler Sitzungen bereits war und auch wenn das Stimmungsbild in der Bürgerversammlung in Gramschatz nicht eindeutig war, ist sein Eindruck, dass die Gramschatzer Bürger die Straße auch am Sonntag nutzen möchten. Derzeit ist die Straße für Ausbesserungsarbeiten gesperrt. Als Alternative schlägt er anstatt jeden Sonntag nur einen Sonntag im Monat vor.

 

Ratsmitglied Pototzky erläutert, dass obwohl ein Mitglied der RL-IGU Fraktion direkt betroffen ist, die Fraktion geschlossen dafür ist. Um der Landwirtschaft die Möglichkeit zu geben, am Sonntagmorgen ihren Tätigkeiten wie Heu wenden nachzugehen bzw. auch den Grillplatz noch anzufahren, schlägt er vor, die Sperrung erst ab 09.00 Uhr einzurichten.

 

Ratsmitglied Dernbach entgegnet, dass Heu nicht am Morgen gewendet wird, sondern dann, wenn es das Wetter zulässt, nämlich in aller Regel dann, wenn die Sonne scheint. Gramschatzer Bürger, die ihn angesprochen haben, halten nichts von der Sperrung und auch er ist gegen die Sperrung der Ochsengrundstraße.

 

Ratsmitglied Schmid unterstützt den Vorschlag, die Sperrung probeweise einzuführen von April bis Oktober 2019 und auch die zeitliche Befristung sollte auf 09.00 bis 18.00 Uhr beschränkt werden.

 

Ratsmitglied Wetzel weist darauf hin, dass im Bauausschuss nicht über 1 bis 2 Jahre diskutiert wurde, sondern lediglich für 1 Jahr. Auch wenn die Stimmung in der Bürgerversammlung nicht eindeutig war, müssen die Landwirte witterungsbedingt aufs Feld und können sich somit nicht an die vorgegebenen Zeiten halten. Er bedauert, dass die Chance vom Bürgermeister nicht wahrgenommen wurde, in der Bürgerversammlung in Gramschatz eine Abstimmung über die Sperrung durchzuführen. Er selbst kenne niemanden in Gramschatz, der für die Sperrung ist.

 

Der Vorsitzende fasst noch einmal zusammen und formuliert den Beschluss mit allen nachfolgenden Kriterien.


Beschluss:

Die Ochsengrundstraße von Gramschatz nach Güntersleben wird probeweise für das Jahr 2019 an allen Sonn- und Feiertagen in den Monaten April bis Oktober in der Zeit von 09.00 – 18.00 Uhr mit einer sog. „harten Absperrung“ mittels verschließbaren Schranken gesperrt. Über die Bewegungen an den Sonn- und Feiertagen werden mittels Verkehrs-Zählgeräten Aufzeichnungen über die Zahl der Nutzer geführt, um nach Abschluss des Probejahres 2019 eine Evaluierung tätigen zu können.