1.
Bürgermeister Losert erläutert, dass Anträge aller Fraktionen vorlägen zur
Verbesserung der Verkehrssituation in Rimpar, Maidbronn und Gramschatz. Dadurch
werden immer wieder neue Diskussionsgrundlagen geschaffen, es finden
Ortstermine und Ortseinsichten regelmäßig statt mit der Folge, dass entsprechende straßenverkehrsrechtliche
Anordnungen in aller Regel nur Einzelmaßnahmen umsetzen. Um alle Punkte und
Anträge in einer sog. Potentialanalyse unterzubringen, hat er mit dem
Ingenieurbüro Maier, Herrn Nuber Kontakt aufgenommen, um die Entwicklung eines
Maßnahmenplanes zu erstellen. Dies könnte in Form eines Lärmaktionsplanes bzw.
Lärmentwicklungsplanes oder auch Verkehrsentwicklungsplanes geschehen. Fakt ist
auf jeden Fall, dass Handlungsbedarf besteht und dies heute wie ein Workshop zu
sehen ist, um entsprechende Ideen zu sammeln. Herr Nuber wäre dann auch gerne
bereit, in eine der nächsten Marktgemeinderatssitzungen zu kommen, um über
mögliche Maßnahmen zu referieren. Das Ergebnis aus dem Ganzen wäre dann auch
bei übergeordneten Verkehrsbehörden oder auch politischen Mandatsträgern eine
Handlungsgrundlage, da dies verkehrstechnisch untersucht wurde.
Ratsmitglied
Weidner bedankt sich zunächst für die Initiative und ergänzt, dass alle guten
Ideen zugelassen werden. Die CSU-Fraktion arbeitet schon sehr lange an diesem
Thema. Dadurch hätte sich der öffentliche Nahverkehr in den letzten Jahren
deutlich verbessert, so dass mindestens das bisher Erreichte erhalten werden
muss. Dagegen ist die Radwegverbindung von Rimpar nach Maidbronn ausbaufähig,
eine Verbindung nach Estenfeld ist überhaupt nicht vorhanden. Auch wurden
fußläufige Verbindungen neu geschaffen sowie der Schulweg sicherer gemacht.
Wünschenswert wäre eine Aufwertung des Schleichweges von Maidbronn nach Rimpar
zum Einkaufscenter Rewe. Die Fußgängerampel in Maidbronn sowie die vor kurzem
umgesetzten weiteren verkehrsrechtlichen Maßnahmen sind eine deutliche
Verbesserung für die Fußgänger, eine ähnliche Lösung wäre beim Jugendzentrum in
Rimpar wünschenswert. Er weist weiter daraufhin, dass durch die Ausweisung von
Gewerbegebieten im Würzburger Norden wie z. B. mit Ikea oder auch in
Veitshöchheim oder aktuell durch evtl. Sperrungen in Würzburg aufgrund von
Feinstaubbelastung sich die Verkehrssituation und somit die Verkehrsbelastung
in und um Rimpar deutlich verschlechtert. Ein Lärmkataster wäre hier ein erster
Schritt.
Ratsmitglied
Schmid erläutert, dass bei dem Punkt zielorientierter gearbeitet werden solle,
d. h. die einzelnen Anträge der Fraktionen und aus der Bürgerschaft werden in
Form einer Aufstellung dem Marktgemeinderat vorgelegt, beraten und anschließend
das Gesamtpaket an ein Ingenieurbüro weiter zu leiten, um dann über ein
Gesamtkonzept entscheiden zu können. Er sieht beim ÖPNV noch großen Verbesserungsbedarf
und fordert, dass dies gegenüber dem Kommunalunternehmen des Landkreises auch
deutlich kommuniziert wird. Insbesondere die Wabenzonen wären dabei zu
überprüfen, da die Zählwabe das Ticket für Rimpar nach Würzburg nach wie vor
viel zu teuer macht. Er schlägt weiter vor, die Fachhochschule mit in das
Konzept einzubinden. Diese würden kaum etwas kosten und vom zeitlichen Faktor
wären sie auch nicht schlechter als ein Ingenieurbüro. Man solle auch die
aktuelle Situation und Maßnahmen, die langfristig umzusetzen sind, trennen.
Lärm sollte auf alle Fälle reduziert werden und zwar auf allen Straßen. Er
weist noch auf das 70 km/h – Verkehrszeichen vor Maidbronn hin, dass vor der
Kurve aufgestellt werden sollte oder alternativ auf der anderen Straßenseite
ein zweites Verkehrszeichen installiert wird. Abschließend erklärt er, dass es
der SPD-Fraktion wichtig ist, die Bevölkerung mit einzubinden, damit diese ihre
Punkte einbringen und gebündelt weitergeleitet werden können.
Ratsmitglied
Pototzky weist auf die Publikation aus dem Jahre 1996 hin mit dem Titel
„Vorfahrt für Fahrrad und Bus“. Kein anderes Thema beschäftigte schon damals
die Bevölkerung so sehr und das ist bis heute unverändert. Immer mehr Verkehr
bedeutet Verlust der Lebensqualität. Mit den Ergebnissen aus den letzten 22
Jahren kann der Markt Rimpar nicht zufrieden sein. Mittlerweile ist das Thema
Klimawandel dazu gekommen, so dass gerade auch der Verkehr seinen Teil dazu
beitragen muss, die Klimaziele zu erreichen. Ziele hierbei müssen sein, Verkehr
muss langsamer, sauberer und sicherer werden. Der ÖPNV muss noch mehr gefördert
werden, aber auch die Rad- und Fußwege. Er begrüßt es sehr, wenn ein
Lärmaktionsschutzplan erstellt würde. Ratsmitglied Bieber ergänzt, dass die IGU
die Maßnahmen, die in Maidbronn ergriffen wurde, sehr begrüßt und wünscht sich,
dass künftig nicht erst immer reagiert wird, sondern schon vorher die
entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden.
Ratsmitglied
Wetzel weist auf die Unfälle am Ortseingang in Gramschatz hin und wünscht sich
eine Versetzung des Ortsschildes sowie eine vorherige Anordnung auf 70 km/h.
Auch Gramschatz hat ein massives Lärmproblem, das bei dem Maßnahmenplan
berücksichtigt werden soll. Er bittet darum, bei den Bürgergesprächen die
Gramschatzer Bürger nicht auszuschließen und weist auf die katastrophale
öffentlichen Verbindungen im Nahverkehr hin.
1.
Bürgermeister Losert erinnert an den damals eingesetzten Bürgerbus, der kaum
von den Gramschatzer Bürgern in Anspruch genommen wurde. Selbstverständlich
werden auch die Gramschatzer Bürger bei der Entwicklung eines Maßnahmenplanes
mit einbezogen. Dies gebe schon der Tagesordnungspunkt so wieder.
Ratsmitglied
Laug erklärt, dass sich der Marktgemeinderat doch mehr über die
offensichtlichen Dinge vor unserer Haustüre kümmern soll, da es mühselig ist,
darüber zu diskutieren, wie mehr Fahrrad gefahren werden kann oder öfters zu
Fuß gegangen werden kann. Auch die vielen Tempo 30-Zonen zeigen nur dann ihre
Wirkung, wenn sie auch regelmäßig überwacht werden.
Ratsmitglied
Laug verlässt aus gesundheitlichen Gründen zu diesem Zeitpunkt (21.05 Uhr) die
Marktgemeinderatssitzung.
Der
Vorsitzende bedankt sich für die sachliche Diskussion und geht auf den
Vorschlag mit der Fachhochschule ein und schlägt weiter vor, gleichzeitig das
Ingenieurbüro Maier zu bitten, im Marktgemeinderat das Konzept vorzustellen.
Letztendlich kann man bei übergeordneten Behörden nur antreten, wenn Fakten auf
dem Tisch liegen, so dass die Gemeinde dann mit guten Argumenten dort
vorstellig werden kann.
Beschluss:
Zur
Verbesserung der Verkehrssituation in Rimpar, Maidbronn und Gramschatz wird die
Fachhochschule in Würzburg mit eingebunden und das Ingenieurbüro Maier
angefragt, inwieweit ein Konzept im Marktgemeinderat vorgestellt werden kann.