Beschluss: Beschlossen

Abstimmung: Ja: 18, Nein: 0

1. Bürgermeister Losert erläutert, dass Anträge aller Fraktionen vorlägen zur Verbesserung der Verkehrssituation in Rimpar, Maidbronn und Gramschatz. Dadurch werden immer wieder neue Diskussionsgrundlagen geschaffen, es finden Ortstermine und Ortseinsichten regelmäßig statt mit der Folge, dass  entsprechende straßenverkehrsrechtliche Anordnungen in aller Regel nur Einzelmaßnahmen umsetzen. Um alle Punkte und Anträge in einer sog. Potentialanalyse unterzubringen, hat er mit dem Ingenieurbüro Maier, Herrn Nuber Kontakt aufgenommen, um die Entwicklung eines Maßnahmenplanes zu erstellen. Dies könnte in Form eines Lärmaktionsplanes bzw. Lärmentwicklungsplanes oder auch Verkehrsentwicklungsplanes geschehen. Fakt ist auf jeden Fall, dass Handlungsbedarf besteht und dies heute wie ein Workshop zu sehen ist, um entsprechende Ideen zu sammeln. Herr Nuber wäre dann auch gerne bereit, in eine der nächsten Marktgemeinderatssitzungen zu kommen, um über mögliche Maßnahmen zu referieren. Das Ergebnis aus dem Ganzen wäre dann auch bei übergeordneten Verkehrsbehörden oder auch politischen Mandatsträgern eine Handlungsgrundlage, da dies verkehrstechnisch untersucht wurde.

 

Ratsmitglied Weidner bedankt sich zunächst für die Initiative und ergänzt, dass alle guten Ideen zugelassen werden. Die CSU-Fraktion arbeitet schon sehr lange an diesem Thema. Dadurch hätte sich der öffentliche Nahverkehr in den letzten Jahren deutlich verbessert, so dass mindestens das bisher Erreichte erhalten werden muss. Dagegen ist die Radwegverbindung von Rimpar nach Maidbronn ausbaufähig, eine Verbindung nach Estenfeld ist überhaupt nicht vorhanden. Auch wurden fußläufige Verbindungen neu geschaffen sowie der Schulweg sicherer gemacht. Wünschenswert wäre eine Aufwertung des Schleichweges von Maidbronn nach Rimpar zum Einkaufscenter Rewe. Die Fußgängerampel in Maidbronn sowie die vor kurzem umgesetzten weiteren verkehrsrechtlichen Maßnahmen sind eine deutliche Verbesserung für die Fußgänger, eine ähnliche Lösung wäre beim Jugendzentrum in Rimpar wünschenswert. Er weist weiter daraufhin, dass durch die Ausweisung von Gewerbegebieten im Würzburger Norden wie z. B. mit Ikea oder auch in Veitshöchheim oder aktuell durch evtl. Sperrungen in Würzburg aufgrund von Feinstaubbelastung sich die Verkehrssituation und somit die Verkehrsbelastung in und um Rimpar deutlich verschlechtert. Ein Lärmkataster wäre hier ein erster Schritt.

 

Ratsmitglied Schmid erläutert, dass bei dem Punkt zielorientierter gearbeitet werden solle, d. h. die einzelnen Anträge der Fraktionen und aus der Bürgerschaft werden in Form einer Aufstellung dem Marktgemeinderat vorgelegt, beraten und anschließend das Gesamtpaket an ein Ingenieurbüro weiter zu leiten, um dann über ein Gesamtkonzept entscheiden zu können. Er sieht beim ÖPNV noch großen Verbesserungsbedarf und fordert, dass dies gegenüber dem Kommunalunternehmen des Landkreises auch deutlich kommuniziert wird. Insbesondere die Wabenzonen wären dabei zu überprüfen, da die Zählwabe das Ticket für Rimpar nach Würzburg nach wie vor viel zu teuer macht. Er schlägt weiter vor, die Fachhochschule mit in das Konzept einzubinden. Diese würden kaum etwas kosten und vom zeitlichen Faktor wären sie auch nicht schlechter als ein Ingenieurbüro. Man solle auch die aktuelle Situation und Maßnahmen, die langfristig umzusetzen sind, trennen. Lärm sollte auf alle Fälle reduziert werden und zwar auf allen Straßen. Er weist noch auf das 70 km/h – Verkehrszeichen vor Maidbronn hin, dass vor der Kurve aufgestellt werden sollte oder alternativ auf der anderen Straßenseite ein zweites Verkehrszeichen installiert wird. Abschließend erklärt er, dass es der SPD-Fraktion wichtig ist, die Bevölkerung mit einzubinden, damit diese ihre Punkte einbringen und gebündelt weitergeleitet werden können.

 

Ratsmitglied Pototzky weist auf die Publikation aus dem Jahre 1996 hin mit dem Titel „Vorfahrt für Fahrrad und Bus“. Kein anderes Thema beschäftigte schon damals die Bevölkerung so sehr und das ist bis heute unverändert. Immer mehr Verkehr bedeutet Verlust der Lebensqualität. Mit den Ergebnissen aus den letzten 22 Jahren kann der Markt Rimpar nicht zufrieden sein. Mittlerweile ist das Thema Klimawandel dazu gekommen, so dass gerade auch der Verkehr seinen Teil dazu beitragen muss, die Klimaziele zu erreichen. Ziele hierbei müssen sein, Verkehr muss langsamer, sauberer und sicherer werden. Der ÖPNV muss noch mehr gefördert werden, aber auch die Rad- und Fußwege. Er begrüßt es sehr, wenn ein Lärmaktionsschutzplan erstellt würde. Ratsmitglied Bieber ergänzt, dass die IGU die Maßnahmen, die in Maidbronn ergriffen wurde, sehr begrüßt und wünscht sich, dass künftig nicht erst immer reagiert wird, sondern schon vorher die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden.

 

Ratsmitglied Wetzel weist auf die Unfälle am Ortseingang in Gramschatz hin und wünscht sich eine Versetzung des Ortsschildes sowie eine vorherige Anordnung auf 70 km/h. Auch Gramschatz hat ein massives Lärmproblem, das bei dem Maßnahmenplan berücksichtigt werden soll. Er bittet darum, bei den Bürgergesprächen die Gramschatzer Bürger nicht auszuschließen und weist auf die katastrophale öffentlichen Verbindungen im Nahverkehr hin.

 

1. Bürgermeister Losert erinnert an den damals eingesetzten Bürgerbus, der kaum von den Gramschatzer Bürgern in Anspruch genommen wurde. Selbstverständlich werden auch die Gramschatzer Bürger bei der Entwicklung eines Maßnahmenplanes mit einbezogen. Dies gebe schon der Tagesordnungspunkt so wieder.

 

Ratsmitglied Laug erklärt, dass sich der Marktgemeinderat doch mehr über die offensichtlichen Dinge vor unserer Haustüre kümmern soll, da es mühselig ist, darüber zu diskutieren, wie mehr Fahrrad gefahren werden kann oder öfters zu Fuß gegangen werden kann. Auch die vielen Tempo 30-Zonen zeigen nur dann ihre Wirkung, wenn sie auch regelmäßig überwacht werden.

 

Ratsmitglied Laug verlässt aus gesundheitlichen Gründen zu diesem Zeitpunkt (21.05 Uhr) die Marktgemeinderatssitzung.

 

Der Vorsitzende bedankt sich für die sachliche Diskussion und geht auf den Vorschlag mit der Fachhochschule ein und schlägt weiter vor, gleichzeitig das Ingenieurbüro Maier zu bitten, im Marktgemeinderat das Konzept vorzustellen. Letztendlich kann man bei übergeordneten Behörden nur antreten, wenn Fakten auf dem Tisch liegen, so dass die Gemeinde dann mit guten Argumenten dort vorstellig werden kann.


Beschluss:

Zur Verbesserung der Verkehrssituation in Rimpar, Maidbronn und Gramschatz wird die Fachhochschule in Würzburg mit eingebunden und das Ingenieurbüro Maier angefragt, inwieweit ein Konzept im Marktgemeinderat vorgestellt werden kann.