Im
Herbst/Winter 2017/2018 hat sich der Marktgemeinderat schon einmal mit der
Thematik befasst und Beschlüsse zu einer Beteiligung ihrer Gemeinde an einer
„Pilotstudie Grundwasserschutz“ gefasst. Zugestimmt haben Bergtheim, Estenfeld,
Hausen, Kürnach und Oberpleichfeld. Unter den damaligen Rahmenbedingungen nicht
zugestimmt haben Eisenheim, Prosselsheim und Unterpleichfeld. Für Rimpar und Güntersleben
war es damals nicht relevant.
Die
Lenkungsgruppe der Kommunalen Allianz, also alle Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister, waren immer der Meinung, dass sich eine Studie oder ein Konzept
nicht auf das Thema Bewässerung beschränken dürfe, sondern dass alle Belange
der Kulturlandschaft mit betrachtet werden müssen. Also insbesondere auch,
welche
Auswirkungen
hätte eine Ausweitung der Bewässerung auf die Kulturlandschaft, auf Natur- und
Artenschutz und natürlich auch auf die landwirtschaftlichen Strukturen. Das war
nach Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes und der Förderrichtlinie bisher nicht
möglich. Nach mehreren Besuchen bei den zuständigen Ministerien, dem Besuch des
damaligen Umweltministers Dr. Huber in Bergtheim und Gesprächen mit der
Regierung von Unterfranken und dem Wasserwirtschaftsamt, konnte nun erreicht
werden, dass die Aufgabenstellung der Zielstellung der Region angepasst werden
konnte. Dazu gibt es ein Schreiben der Regierung von Unterfranken, das das
bestätigt
Es
wird mit Kosten von 120.000 bis maximal 180.000 EUR gerechnet (je nach Größe
des Untersuchungsgebietes). Das Konzept soll öffentlich ausgeschrieben und dann
schrittweise beauftragt werden, um die Aufgabenstellung ggf. anpassen zu
können. Es wurde eine Förderung in Höhe von bis zu 90 % in Aussicht gestellt,
was natürlich sehr attraktiv ist. Da nun die Aufgabenstellung erweitert und
somit auch für Rimpar und Güntersleben interessant ist, kann das Untersuchungsgebiet
auf den gesamten Würzburger Norden ausgeweitet werden, unterteilt in ein
Kerngebiet (Hausen, Bergtheim, Unterpleichfeld, Oberpleichfeld, Estenfeld,
Kürnach und Prosselsheim) sowie in ein Ergänzungsgebiet (Rimpar, Güntersleben
und Eisenheim). Generell werden die Kosten keinesfalls höher als von den
Gemeinden damals beschlossen, eher niedriger.
Der
Marktgemeinderat soll nun entscheiden, ob sich die Gemeinde an den Kosten für
die Erarbeitung des Konzeptes mit der geänderten Aufgabenstellung beteiligen
möchte und die Gemeinde Bergtheim ermächtigt werden, den Antrag im Rahmen des
„Pilotförderprogramms landwirtschaftliche Bewässerung“ einzureichen und die
Förderung abzuwickeln. Beteiligen sich nicht alle Gemeinden aus dem Kerngebiet,
wird das Vorhaben nicht weiter verfolgt.
1. Bürgermeister Losert zeigt eine Übersichtskarte vom
Würzburger Norden und verweist auf den Main-Post-Artikel vom 21.09.2019, in dem
ausführlich über die Problematik zum Grundwasserschutz berichtet wurde. Er
betont, dass die örtlichen Landwirte anders als viele in der Bergtheimer Mulde
überwiegend konventionell arbeiten und auf keine Bewässerung angewiesen sind.
Eine Ausnahme seien die Winzer am Kobersberg, die jedoch eine sehr sparsame
Tröpfchenbewässerung einsetzen. Die Marktgemeinde könnte sich nun mit einem
Beitrag von lediglich 3.212,00 € dem Konzept Grundwasserschutz und
Kulturlandschaft der Gemeinden der überörtlichen Allianz Würzburger Norden
anschließen.
Ratsmitglied
Schmid verweist auf die hell- und dunkelgrünen Flächen, wobei die dunkelgrünen
Flächen direkt betroffen sind. In Bezug auf die Einwohnerzahlen kommt mit dem
vorgeschlagenen Beitrag die Gemeinde günstig weg. Deshalb sollte die Gemeinde
sich dem nicht verschließen, die Zustimmung aber davon abhängig machen, dass
die im Kernbereich liegenden Gemeinden alle mitmachen.
Ratsmitglied
Schneider ist der Ansicht, dass Rimpar auch Teil des Kerngebietes ist, das
maßgeblich von den Schwierigkeiten betroffen ist. Es ist doch von allen zu
sehen, was mit der Pleichach los ist. Es sei dringend nötig, dass etwas
geschehe.
Der
Vorsitzende erläutert, dass man sicher geteilter Meinung sein kann, wichtig ist
jedoch, dass alle Gemeinden mitmachen. Er erklärt, dass es in dem sonst
regenreichen Monat September bisher in Rimpar nur 9,3 Liter Niederschlag pro
Quadratmeter gegeben hat, was viel zu wenig ist, um den Grundwasserstand
aufzufüllen. Der Jahresdurchschnitt in Rimpar beträgt 600 l/qm. Auch verweist
er auf den Vortrag von Herrn Lukas in der letzten Sitzung, der die
Zusammenhänge zwischen dürftigen Niederschlägen und der Nitratentwicklung
erläutert hat.
Beschluss:
Die
Marktgemeinde Rimpar wird sich unter der Bedingung, dass alle Gemeinden der
Allianz Würzburger Norden mitmachen, dem Konzept Grundwasserschutz und
Kulturlandschaft der Gemeinden der Allianz Würzburger Norden zu einem Beitrag
in Höhe von 3.212,00 € anschließen.