Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 16, Nein: 0

Dem Marktgemeinderat liegt ein Antrag der Rimparer Liste IGU zur Förderung des Radverkehrs vor. Danach ist eine Erhöhung des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Klimaziele. Außerdem hat dies positive Auswirkungen auf die verkehrsbedingte Lärmbelastung, die Luftschadstoffe sowie Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung. Im Übrigen ist dies auch ein erklärtes Ziel des nationalen Radverkehrsplans (NRVP) der Bundesregierung, die hierfür auch die Kommunen in der Pflicht sieht: Aufgabe der Kommunen ist es, in ihrer Zuständigkeit vor Ort für flächendeckende, bedarfsgerechte und sichere Basisnetze für den Radverkehr zu sorgen”. Auch wenn es in den letzten Jahren hier einzelne Verbesserungen gegeben hat, sind weitere Maßnahmen notwendig und daher wurden folgende Anträge gestellt:

 

Schnellstmögliche Aufnahme von Planungen für eine direkte Verbindung Rimpar- Maidbronn entlang der Kreisstraße sowie von Rimpar/Maidbronn nach Estenfeld und ins Gewerbegebiet Lengfeld

 

Einführung von Fahrradschutzstreifen auf den Durchgangsstraßen nach Abstimmung mit Polizei und Verkehrsbehörde

 

 

Errichtung moderner Fahrradabstellanlagen an allen öffentlichen Plätzen und Gebäuden, wo noch nicht vorhanden.

 

Anschaffung eines E-Lastenrads zur dienstlichen Nutzung und Vermietung an die Bürger (wie in Gerbrunn soeben geschehen)

 

            Schaffung eines Haushaltspostens für diverse Maßnahmen der Radförderung, erstmalig             in 2020.

 

Ratsmitglied Pototzky erläutert in der Sitzung noch einmal den Antrag und verweist unter anderem auf den Weltklimarat, auf Aussagen der Bundeskanzlerin und des Oberbürgermeisters der Stadt Würzburg sowie diverse Artikeln aus der Main-Post. Für die einen ist das Thema Klimaschutz Hysterie, für die anderen verdient es die Aufmerksamkeit, die es verdient. Er bezieht sich weiter auf Anträge, die seit 2015 von der IGU eingereicht wurden, in der Rimpar fahrradfreundlicher werden soll und sieht die genannten 5 Punkte als einen ersten wichtigen Schritt.

 

Ratsmitglied Michel befürwortet die Anträge, sieht aber die Fahrradstreifen skeptisch, da diese nur eine Pseudosicherheit vorspielen. Ratsmitglied Bieber entgegnet, dass nach Maidbronn durchaus ein Fahrradstreifen machbar wäre, sieht aber auch eine gewisse Gefahr, dass sich die Fahrradfahrer durch Fahrradstreifen sicherer fühlen als es tatsächlich ist.

 

Ratsmitglied Schmid ist seit 40 Jahren Vorstand eines Radvereins und demzufolge waren Verbesserungen für die Radfahrer schon immer Thema in seiner Fraktion. Auch er sieht die Fahrradstreifen als „Lachnummer“, ein neuer Fahrradweg nach Würzburg ist vorhanden. Seine Fraktion kann dem Antrag als Paket nicht zustimmen, einzelne Maßnahmen dagegen schon. Er geht auf die bereits vielen vorhandenen Radwege ein, möchte aber auf alle Fälle Fahrradstreifen vermeiden. Auch fragt er sich, für was die Verwaltung ein Lastenfahrrad braucht. Es sollten keine „Scheinhaushaltsposten“ geschaffen werden, wenn, dann konkrete Maßnahmen aber nicht nur „Showpunkte“, die am Ende nicht genutzt werden. Sollte es über den Antrag einen Beschluss geben, möchte er einzeln darüber abstimmen.

 

Der Vorsitzende zeigt die Feldscheune von Karl Schömig, Judenweg, alte Kreisstraße nach Estenfeld, die bereits im August besprochen wurde. Wenn die Firma Zeit hätte, könnte auch hier schon mit dem Fahrrad gefahren werden. Die Gemeinde hat in den letzten Jahren immer wieder für Verbesserungen gesorgt. Er zeigt einen zweiten Plan mit Vorschlägen wie Radwege verlaufen könnten. Da letztendlich in der Kürze der Zeit die Rechtslage noch nicht geklärt werden konnte, da auch z. T. Staats- und Kreisstraßen betroffen sind, wird die Kämmerin den Antrag bekommen und im Rahmen der Haushaltsberatung 2020 erneut wieder auf die Tagesordnung gesetzt.

 

Ratsmitglied Laug verlässt die Sitzung um 21.00 Uhr.


Beschluss:

Der Antrag der Rimparer Liste IGU zur Förderung des Radverkehrs wird zur Kenntnis genommen. Über die einzelnen Maßnahmen wird im Rahmen des Haushalts für das Jahr 2020 erneut beraten.