Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Den Ausschussmitgliedern liegt folgende Beispielrechnung für die Hüttendorf-Betreuer für das Jahr 2020 vor. Bei einer Dienstbesprechung der Bürgermeister*Innen hat Kreisjugendpfleger Stephan Junghans die Empfehlung gegeben, dass sich die Gemeinden an die Vorlage des Jugendhilfeausschussbeschlusses nach Mindestlohn zu zahlen anhängen mögen.

 

Im Kolleg*Innenkreis herrscht daher große Unruhe, was machen die anderen Gemeinden? Was wird wo gezahlt? Wie ist der Betreuer*Innenschnitt gerechnet? Wie viele Stunden werden als Arbeitsleistung gerechnet? Wie viele Vortreffen gibt es? Was wird für eine Übernachtung gezahlt? Bekommen wir neben ehemaligen „HÜDO-Jugendlichen“ noch pädagogisch vorgeprägtes Personal von der FAKS, von der FH oder Uni?

 

Eine Berechnung für Rimpar nach Arbeitsaufwand und Betreuerzahl 2019 mit dem kommenden Mindestlohn für 2020 in Höhe von 9,35€ (bei pädagogischen Mitarbeiter*Innen läge er sogar bei 15,72€) würde folgendes ergeben:

 

2 „kurze“ Vortreffen im März/April bzw. im Mai/Juni á 4 Stunden =  37,40€ x 2 =   74,80€

 

2 „lange“ Vortreffen am FR und SA direkt vor Start á 8 Stunden =  74,80€ x 2 = 149,60€

 

10 Öffnungstage des HÜDO á 7 Stunden                                        =  65,45€ x 2 =  54,50€

 

2 Veranstaltungsabende an Freitagen á 4 Stunden                    =  37,40€ x 2 =    74,80€

 

1 Übernachtung á ca. 5 Stunden                                                                                     46,75€

 

2 Tage Abbau HÜDO á 8 Stunden                                               =      74,80€ x 2 =  149,60€

 

Ergibt gesamt für einen Betreuer*In, der/die an allen Tagen mit allen Stunden Arbeitszeit mitarbeitet                                                                                                1.150,05€

 

Bei 15 Betreuer*Innen ergibt das eine Gesamtsumme von                            17.250,75€

 

Herr Dieter berichtet, alle Gemeinden möchten pädagogisches Fachpersonal, findet es schade, wenn Soziale-Arbeit-Studenten in anderen Gemeinden gehen. Die Gemeinden fragen sich gegenseitig im Moment, wie sie dies handhaben sollen.

 

1. Bürgermeister Losert gibt Herrn Dieter den Auftrag, bei den Treffen der Sozialpädagogen dies anzusprechen und einen einheitlichen Lösungsvorschlag zu präsentieren.

 

Ausschussmitglied Schmid stellt die Frage, ob bei der Summe das Projekt noch sinnvoll ist oder das Geld nicht in andere Projekte investiert werden solle. Er hätte sich einen Vergleich anderer Gemeinden gewünscht, wie die bisher ihre Betreuer bezahlt haben.

 

In der anschließenden Diskussion werden diverse Berechnungen und Kalkulationen, die zurückgehende Teilnehmerzahlen, die Anzahl der Betreuer, der Betreuungsschlüssel besprochen. Ausschussmitglied Weidner stellt fest, dass die Gemeinde für alle Vereine eine Vereinsförderung in Höhe von 20.000,00 Euro gewährt und fragt deshalb nach weiteren Geldquellen neben der Eltern-Ini und der Gemeinde.

 

 

Herr Dieter stellt die Frage wie es mit dem Hüttendorf weitergeht? Wenn ja, mit wieviel Geld, die Teilnehmerzahlen entwickeln sich eher zurück, die Eltern-Ini sieht dies anders, durch entsprechende Werbung für das Hüttendorf werden es wieder mehr Teilnehmer.

 

Ausschussmitglied Schmid möchte einen Beschlussvorschlag für den Marktgemeinderat. Danach könnte die Gemeinde beispielsweise den Betrag für das Hüttendorf auf 5000 Euro deckeln plus mögliche Drittmittel. Es stellt sich die Frage, ob es noch sinnvoll ist, was bisher gemacht wird, ist es überhaupt noch ein Projekt der Gemeinde oder eher der Eltern-Ini? Er schlägt vor, ein Konzept zu erstellen, beispielsweise 100 Kinder mit 10 Betreuern maximal festzulegen, darüber hinaus werden keine Anmeldungen angenommen, klare Kalkulationsgrößen vorgegeben, auch hat die Gemeinde neben den 5000 Euro noch viele andere Leistungen durch den Bauhof beispielsweise übernommen. Insgesamt fehlt eine klare Aufstellung, die Gemeinde sollte deshalb klare Vorgaben für das Hüttendorf mit festem Budget machen.

 

Herr Schmitt von der Eltern-Ini ergänzt, dass das Hüttendorf insgesamt 22.100 Euro gekostet hat wovon 16.000 Euro von der Eltern-Ini getragen wurden, die durch Gebühren, Verkauf von Essen und Trinken und Spenden gegenfinanziert werden. In der weiteren Diskussion wurden auch Alternativen diskutiert, das Hüttendorf bzw. einen Ferienspielplatz an eine Organisation wie dem BRK zu vergeben, hierbei stellt sich auch die Qualitätsfrage und welche Leistungen kauft sich die Gemeinde ein. Weiter stellt sich die Frage, ob bei der Vergütung für die Betreuer der Mindestlohn zu zahlen ist oder ob es ich hierbei um eine Aufwandsentschädigung handelt. Andererseits werden die Betreuer dorthin gehen, wo Sie am besten vergütet werden.

 

Ausschussmitglied Bieber sieht die Begrenzung der Teilnehmerzahl als konsensfähig. Das Budget der Gemeinde sollte aber erhöht werden. Die Qualität und Anzahl der Betreuer muss gewährleistet sein, ebenso eine Mischung aus päd. Personal und reinen Aufsichtspersonal. Evtl. könnten auch noch die Beiträge der Teilnehmer erhöht werden.

 

Die Eltern-Ini diskutierte bereits eine Erhöhung von 5 Euro je Teilnehmer, also 35 Euro/Woche anstatt 30 Euro, auch wird überlegt, ob der Zuschuss der Eltern-Ini erhöht wird, dies ist jedoch noch nicht abschließend behandelt.

 

Im Ausschuss zeichnet sich ein Konsens darüber ab, 9000,00 Euro als Budget in den Haushalt zu stellen. Herr Dieter bestätigt, dass dies ein Betrag wäre, mit dem er arbeiten könne. Weiterhin wird an die Eltern appelliert, mehr Bereitschaft und Engagement zu übernehmen, wenn es beispielsweise um Übernahme von Schichten in den Verpflegungsständen geht oder Arbeiten beim Auf- und Abbau des Hüttendorfes.

 

Zusammenfassend wird vorgeschlagen, ein Budget in Höhe von 9.000,00 für den Haushalt vorzusehen, die Eltern-Ini ermittelt gemeinsam mit Herrn Dieter die Kosten sowie die Einnahmen der Eltern-Ini und liefert diese möglichst bis März 2020, um dies bei den Haushaltsberatungen vorliegen zu haben.