Der Vorsitzende erläutert, dass die
Sonntagssperrung der Straße durch den Ochsengrund nicht dazu geführt hat, dass
deutlich mehr Radler sie nutzen als normalerweise. Dies zeigen die Zahlen, die
ein Messgerät an der Schranke kurz vor Gramschatz an den 31 Sonntagen von April
bis Ende Oktober gezählt hat. Im Durchschnitt wurden 43 Verkehrsteilnehmer
gezählt. Maximal waren es 58. Darunter waren allerdings auch Motorradfahrer.
Das Zählgerät kann hier nicht zwischen motorisierten Zweirädern und Fahrräder
unterscheiden.
An den Tagen ohne Sperrung hat das
Rimparer Messgerät zudem die Geschwindigkeit der Fahrzeuge erfasst. Diese lag
oft deutlich über den erlaubten 50 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit lag
bei erstaunlichen 143 Kilometern. Etwa jedes zehnte Auto überschreite an der
Schranke die 100-Kilometer-Schwelle. Dies seien sehr bedenkliche Zahlen.
Für Begegnungsverkehr sei die
schmale Straße nicht ausgelegt. Das Messprotokoll soll an die Polizei übergeben
werden. Die Gemeinde selber dürfe außerhalb des Ortsgebiets keine
Geschwindigkeitskontrollen durchführen. In Güntersleben wurde die Schranke
sogar zweimal angefahren und so beschädigt, dass sie ausgetauscht und
schließlich versetzt werden musste. Wie es ab April 2020 weitergeht, wird mit
Güntersleben abgestimmt.
Ratsmitglied Weidner sieht die
Geschwindigkeiten als unverantwortlich und möchte eine Stellungnahme der
Polizei, mit welchen Maßnahmen hier künftig Verbesserungen zu erzielen sind.
Auch eine Aufstellung aller Kosten im Zusammenhang mit der Sperrung der Straße
wäre hilfreich, um Vergleiche wie Vereinskostenförderung oder Zuschuss
Hüttendorf im richtigen Verhältnis entsprechend einordnen und beurteilen zu
können.
Ratsmitglied Pototzky möchte
weiterhin die Bürger animieren auf das Fahrrad umzusteigen und deshalb die
Sperrung auch künftig fortführen mit dem Wunsch, dass in den Folgejahren die
Bewegungen zunehmen möchten.
Für Ratsmitglied Wetzel ist dies
dagegen ein Beispiel für "von den Grünen abgeschaute Verbotspolitik".
Hier sollte mit Fingerspitzengefühl vorgegangen werden. Aus seiner Erfahrung
wurde das Ziel, den motorisierten Verkehr zu reduzieren, verfehlt. Bei fünf
Nutzern in der Stunde stelle sich die Frage, ob die Sperrung sinnvoll sei. Er
sei zudem selber mit dem Rad wiederholt sonntags auf der Strecke unterwegs
gewesen und fast immer von Motorrädern oder Autos überholt worden. Er schlug
vor, mit Veranstaltungen am Grillplatz im Ochsengrund für das Radeln zu werben
und nur für diese einmaligen Events die Straße zu sperren.
Beschluss:
Die Informationen zum Ergebnis der
Sperrung der Ortsverbindungsstraße Ochsengrund werden zur Kenntnis genommen.
Inwieweit die Maßnahmen fortgeführt werden, wird zunächst mit der Gemeinde
Güntersleben besprochen. Von den Ergebnissen wird im Marktgemeinderat
berichtet.