Beschluss: Beschlossen

Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0

Der Vorsitzende erläutert, dass die Sonntagssperrung der Straße durch den Ochsengrund nicht dazu geführt hat, dass deutlich mehr Radler sie nutzen als normalerweise. Dies zeigen die Zahlen, die ein Messgerät an der Schranke kurz vor Gramschatz an den 31 Sonntagen von April bis Ende Oktober gezählt hat. Im Durchschnitt wurden 43 Verkehrsteilnehmer gezählt. Maximal waren es 58. Darunter waren allerdings auch Motorradfahrer. Das Zählgerät kann hier nicht zwischen motorisierten Zweirädern und Fahrräder unterscheiden.

 

An den Tagen ohne Sperrung hat das Rimparer Messgerät zudem die Geschwindigkeit der Fahrzeuge erfasst. Diese lag oft deutlich über den erlaubten 50 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei erstaunlichen 143 Kilometern. Etwa jedes zehnte Auto überschreite an der Schranke die 100-Kilometer-Schwelle. Dies seien sehr bedenkliche Zahlen.

 

Für Begegnungsverkehr sei die schmale Straße nicht ausgelegt. Das Messprotokoll soll an die Polizei übergeben werden. Die Gemeinde selber dürfe außerhalb des Ortsgebiets keine Geschwindigkeitskontrollen durchführen. In Güntersleben wurde die Schranke sogar zweimal angefahren und so beschädigt, dass sie ausgetauscht und schließlich versetzt werden musste. Wie es ab April 2020 weitergeht, wird mit Güntersleben abgestimmt.

 

Ratsmitglied Weidner sieht die Geschwindigkeiten als unverantwortlich und möchte eine Stellungnahme der Polizei, mit welchen Maßnahmen hier künftig Verbesserungen zu erzielen sind. Auch eine Aufstellung aller Kosten im Zusammenhang mit der Sperrung der Straße wäre hilfreich, um Vergleiche wie Vereinskostenförderung oder Zuschuss Hüttendorf im richtigen Verhältnis entsprechend einordnen und beurteilen zu können.

 

Ratsmitglied Pototzky möchte weiterhin die Bürger animieren auf das Fahrrad umzusteigen und deshalb die Sperrung auch künftig fortführen mit dem Wunsch, dass in den Folgejahren die Bewegungen zunehmen möchten.

 

Für Ratsmitglied Wetzel ist dies dagegen ein Beispiel für "von den Grünen abgeschaute Verbotspolitik". Hier sollte mit Fingerspitzengefühl vorgegangen werden. Aus seiner Erfahrung wurde das Ziel, den motorisierten Verkehr zu reduzieren, verfehlt. Bei fünf Nutzern in der Stunde stelle sich die Frage, ob die Sperrung sinnvoll sei. Er sei zudem selber mit dem Rad wiederholt sonntags auf der Strecke unterwegs gewesen und fast immer von Motorrädern oder Autos überholt worden. Er schlug vor, mit Veranstaltungen am Grillplatz im Ochsengrund für das Radeln zu werben und nur für diese einmaligen Events die Straße zu sperren.

 


Beschluss:

Die Informationen zum Ergebnis der Sperrung der Ortsverbindungsstraße Ochsengrund werden zur Kenntnis genommen. Inwieweit die Maßnahmen fortgeführt werden, wird zunächst mit der Gemeinde Güntersleben besprochen. Von den Ergebnissen wird im Marktgemeinderat berichtet.