Die Rimparer Liste IGU
teilt mit, dass die Marktgemeinde Heimat und Wohnort für Menschen in allen
Altersgruppen ist und jede dieser Altersgruppen ihre eigenen Bedürfnisse hat.
Damit alle Altersgruppen aktiv an der Gestaltung ihrer Heimat mitwirken können und
ihre Anliegen in die Arbeit des Marktgemeinderates und der Verwaltung
einfließen können stellt die RL IGU den Antrag, dass der Marktgemeinderat die
Verwaltung beauftragt mit der Vorbereitung und Durchführung der Wahl eines
Jugend- und Familienrates.
Stellungnahme der
Verwaltung:
Zu den gesetzlich
vorgeschriebenen Wahlen Bundestags-, Landtags-, Bezirkstags-, Europa- und
Kommunalwahl (Bürgermeister-, Landrat-, Gemeinderat- und Kreistag) kommen in
regelmäßig wiederkehrenden Perioden Volksbegehren und Volksentscheide sowie auf
kommunaler Ebene Bürgerbegehren und Bürgerentscheide. Darüber hinaus hat der
Marktgemeinderat beschlossen, eine Seniorenratswahl alle 3 Jahre vom Grundsatz
wie eine Kommunalwahl durchzuführen.
Aus aktuellem Anlass
wird die Verwaltung nach Abschluss sämtlicher Wahlarbeiten zur Seniorenratswahl
(25.11.2020) einen Bericht in einer der nächsten Sitzungen zum erheblichen Aufwand,
Finanzierung und Analyse dieser Wahl abgeben.
Anstatt eines aufwändigen
Wahlverfahrens für einen Jugend- und Familienrat könnte der Marktgemeinderat auf
die bereits bestehenden Einrichtungen des Marktes Rimpar zurückgreifen. Hier
ist zu nennen der Sozialpädagoge (in der Aufgabenbeschreibung steht neben der
Jugendarbeit auch die Entwicklung von generationenübergreifenden Angeboten und
Seniorenarbeit). Außerdem gibt es im Marktgemeinderat bereits vier Jugend-, ein
Senioren-, ein Partnerschafts- und nun auch einen ÖPNV-Beauftragten.
In der
Marktgemeinderatssitzung erläutert Ratsmitglied Pototzky noch einmal den gestellten
Antrag. Es war mit dem Antrag nicht die Absicht verbunden, eine weitere
aufwendige Wahl wie die Seniorenratswahl zu beantragen, er sieht auch den
Antrag der SPD-Fraktion konform mit dem Anliegen des IGU-Antrages. Die
Jugendlichen sind mit dem hauptamtlichen Sozialpädagogen gut versorgt, der
Antrag zielt eher auf die Familien als Zielgruppe. Seine Fraktion möchte diese
Zielgruppe zur aktiven Mitgestaltung bewegen, er könnte sich deshalb
vorstellen, dass ein Vertreter wie ein Seniorenrat am Ratstisch sitzt, stellt
dies aber gerne zur Diskussion.
Ratsmitglied
Schmid bezieht sich auf den Antrag der IGU, der klar von einer Wahl zum Jugend-
und Familienbeirat spricht, er hätte gerne eine Definition wer unter Familie
gehört und zählt beispielhaft die Elternbeiräte; Vertreter von
Kindertageseinrichtungen, Schulen oder Spielplätze auf. Alle diese Dinge können
über die Parteien in den Marktgemeinderat gebracht werden. Ein weiteres festgefahrenes
Gremium ist ein immenser Aufwand für die Verwaltung und mit hohen Kosten
verbunden. Er schlägt deshalb alternativ wie im Antrag seiner Fraktion beschrieben
vor, über den Sozialpädagogen zwei Versammlungen zu organisieren und würde es
begrüßen, wenn der Marktgemeinderat dem Antrag folgen würde.
Ratsmitglied Haase:
hält eine weitere Wahl nicht für zweckmäßig mit wenig Effekt. Der
Sozialpädagoge hat sich entgegen seiner Stellenbeschreibung nie um die Senioren
gekümmert, deshalb ist es auch sinnvoll, dass der Seniorenrat ein eigenes
Gremium bildet. Die Jugend ist durch den Sozialpädagogen gut vertreten, ansonsten
ist das gewählte Gremium schon ein Querschnitt der Gesellschaft. Alle
Marktgemeinderatsmitglieder sind ansprechbar für Wünsche aus der Bevölkerung, der
Marktgemeinderat ist somit ein Querschnittsgremium und diese sind auch
vertreten.
Ratsmitglied Pototzky
weist noch einmal daraufhin, dass es keine Wahl sein muss, die Sache sollte mit
den Sozialpädagogen besprochen werden und die IGU bietet an, eine konkretere
Form zu überlegen, dass kein zusätzlicher Aufwand für die Verwaltung entsteht.
1. Bürgermeister
Weidner sieht keine Mehrheit für ein weiteres gewähltes Gremium und möchte auch
keine parallelen Strukturen aufbauen. Die Vertreter von Kinder-, Jugend- und
Familieneinrichtungen sind alle sehr engagiert und setzen sich bereits für die
Interessen dieser ein. Er schlägt vor, wie im Antrag der SPD-Fraktion
beschrieben, zu verfahren.
Auf Hinweis von
Ratsmitglied Beck wird Herr Christian Kelle, der in seiner Funktion in der
Mittelschule einen guten Zugang zu den Jugendlichen und Familien hat, gefragt,
ob er an den Versammlungen teilnehmen möchte.
Beschluss:
Der Marktgemeinderat beschließt in Anlehnung an den Antrag der RL-IGU, um den Interessen der Jugend und Familien ein stärkeres Gewicht zu verleihen, dass der Sozialpädagoge der Gemeinde künftig jährlich mindestens zwei Jugendversammlungen organisiert und vorbereitet, zu der alle Jugendlichen bis 27 Jahren durch den 1. Bürgermeister eingeladen werden.
Zu diesen Versammlungen sind auch die Jugendbeauftragten des Marktgemeinderates zu laden.
Alle von den Jugendlichen vorgetragenen Anliegen, Anträge und Wünsche sind zu protokollieren, seitens der Verwaltung zu prüfen und soweit machbar umzusetzen. Den Jugendlichen ist spätestens in der darauffolgenden Versammlung hierzu Rede und Antwort zu stehen – ggf. ist zur Behandlung der Anliegen/Anträge/Wünsche der Marktgemeinderat oder zuständige Ausschuss zu beteiligen.
Außerdem ist eine
öffentliche Berichterstattung in Rimpar aktuell zu gewährleisten.