Sitzung: 11.03.2021 MGR/07/2021
Beschluss: Beschlossen
Nachdem im Sommer
letzten Jahres die Prioritäten verschiedener Projekte festgelegt wurden, wurde
die Erweiterung des Hortes Rimparer Strolche zurückgestellt. Mit Beginn des
neuen Schuljahres im September 2020 konnten mit Unterstützung des Kindergarten Schloßmühle
allen Grundschulkindern eine Betreuung angeboten werden. Da der Bedarf an
Plätzen weiter steigt, haben Bürgermeister und Geschäftsleitung zusammen mit
dem Ortsvorsitzenden der AWO Herrn Harald Schmid Gespräche mit der Referentin
für Schulkindbetreuung im Bereich Kinder, Jugend und Familie vom Bezirksverband
Unterfranken e.V. der AWO, Frau Sabine Kreißl geführt. Frau Kreißl hat
vorberatend in der letzten Hauptausschusssitzung ausführlich die Modelle und
Möglichkeiten der Mittagsbetreuung vorgestellt. Die Präsentation sowie die
entsprechenden Kalkulationen waren nochmals als Anlagen beigefügt.
Nach bereits
eingehenden Vorberatungen im Hauptausschuss wurde folgendes für die
Entscheidung im Marktgemeinderat festgehalten:
- Der Bedarf von weiteren ca. 20 bis 25 Plätzen in der
Grundschulkinderbetreuung wird anerkannt.
- Die regulären 125 Hortplätze bei den Rimparer Strolchen und im
Tintenkleks sind alle belegt
- Es soll kein Wettbewerb der Qualität zwischen den Horten und der
Mittagsbetreuung stattfinden. Aus diesem Grunde wurde eine einfache Form
der Mittagsbetreuung favorisiert. Dies bedeutet konkret:
·
Keine
Hausaufgabenbetreuung
·
Kein Angebot
eines Mittagessens (Essen wird von den Kindern mitgebracht)
·
Betreuung Mo – Fr
von 11.20 Uhr bis 14.30 Uhr
·
Eingeschränkte
Ferienbetreuung (1 Woche Ostern, 1 Woche Pfingsten und 2 Wochen Sommerferien)
Der Elternbeitrag für 2 bis
3 Stunden Betreuung am Tag beträgt nach der aktuellen Gebührensatzung für die
Mittagsbetreuung 75,-€ im Monat.
Zu den
Fördervoraussetzungen ist zu sagen, dass die Mittagsbetreuung pauschal
gefördert wird, wogegen die anderen Einrichtungen unter das Bayerisches Gesetz
zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen
(BayKiBiG) fallen, die eine kindbezogene Förderung vorsieht, d. h. je höher die
Buchungszeit des Kindes, desto höher die Förderung, desto höher aber auch der
Personalaufwand.
Bei der
Mittagsbetreuung gibt es 3 Arten der Förderung:
- Einfache Qualität der Mittagsbetreuung: 3.323,- € pro Gruppe und Schuljahr
- Mittlere Qualität der Mittagsbetreuung: 7.000,- € pro Gruppe und Schuljahr
- Hohe Qualität der Mittagsbetreuung: 9.000,- € pro Gruppe und Schuljahr
Eine einfache Qualität
der Mittagsbetreuung verlangt lediglich eine verlässliche Betreuung der Kinder
bis mindestens 14 Uhr
Die mittlere Qualität
setzt eine Betreuungszeit bis mindestens 15.30 Uhr voraus verbunden mit einer
Hausaufgabenbetreuung.
Die hohe Qualität
verlangt eine verlässliche Hausaufgabenbetreuung, Betreuungszeit bis
grundsätzlich mindestens 16 Uhr sowie die Gelegenheit zu einem Mittagessen.
Weiter ist ein abgestimmtes pädagogisches Konzept für die Betreuungsangebote
abzugeben. Im Kern wäre dies das Angebot, wie der Markt Rimpar dies seit vielen
Jahren in seinen Horten anbietet.
Der Raum, in dem die
Mittagsbetreuung stattfinden wird, ist der Handarbeitsraum in der Grundschule.
Dieser befindet sich im Anschluss an die derzeit genutzten Horträume der
Rimparer Strolche im Untergeschoss der Grundschule. Anders als im Hort, würde
der Raum am Vormittag für den Fachunterricht genutzt (bis max. 11.20 Uhr) und
anschließend für die Mittagsbetreuung.
Zu den Kosten der
Mittagsbetreuung werden Kalkulationen als Anlage beigefügt.
Demnach wäre neben der
Grundsatzentscheidung zur Einführung einer Mittagsbetreuung in der Grundschule
die Trägerschaft sowie die Qualität der Mittagsbetreuung zu beschließen.
In der
Marktgemeinderatssitzung fasst Bürgermeister Weidner noch einmal diese
Vorberatungen im Hauptausschuss zusammen und schlägt vor, über die folgenden
Beschlüsse einzeln abzustimmen, nämlich die Grundsatzentscheidung mit
Bedarfsanerkennung, die einfache Qualität bis 14.30 Uhr ohne
Hausaufgabenbetreuung und ohne Mittagessen, eine Gebühr von 65 € für 11 Monate
sowie die Trägerschaft durch den Markt Rimpar.
In der sich
anschließenden Diskussion herrschte Einigkeit über die Grundsatzentscheidung
mit Bedarfsanerkennung. Sowohl bei der Qualität, die die Mittagsbetreuung
künftig gewährleisten soll als auch bei der Gebühr und Trägerschaft gingen die
Meinungen auseinander. Bei der Gebühr weist Ratsmitglied Schmid darauf hin,
dass nach der derzeit gültigen Gebührensatzung für die Mittagsbetreuung 75 €
für 12 Monate bezahlt werden müssen. Einen Beschluss heute mit 65 € für 11
Monate ohne gültige Satzung hält er für rechtswidrig. Bürgermeister Weidner
entgegnet, dass die Verwaltung eine neue Gebührensatzung nach dem Workshop im
Juni vorbereitet und für die nun folgenden Anmeldungen für die Mittagsbetreuung
den Eltern eine voraussichtliche Gebühr mitgeteilt werden kann. Die Beschlüsse
wurden wie folgt gefasst:
Beschlüsse:
Mit
dem Schuljahr 2021/2022 wird ab September eine Mittagsbetreuung in der
Matthias-Ehrenfried-Grundschule eingeführt. Der Bedarf zusätzlich zu den 125
Hortplätzen von weiteren 25 Plätzen in der Mittagsbetreuung wird anerkannt.
Abstimmungsergebnis: Ja 20 Nein
0
Die
Qualität der Mittagsbetreuung wird gewährleistet durch eine verlässliche
Betreuung der Kinder nach dem stundenplanmäßigen Unterrichtsende bis 14.30 Uhr.
Eine Hausaufgabenbetreuung sowie ein Mittagessen werden nicht angeboten. Eine
Betreuung in den Ferien findet nur eingeschränkt statt.
Abstimmungsergebnis: Ja
18 Nein 2
Die
Gebühr für die Mittagsbetreuung bis 3 Stunden täglich wird auf 65,00 €
monatlich für 11 Monate im Jahr festgesetzt. Die Verwaltung wird deshalb beauftragt,
nach dem Workshop im Juni zu den Kindertageseinrichtungen eine Änderungssatzung
zu erarbeiten und dem Marktgemeinderat vorzulegen.
Abstimmungsergebnis: Ja
18 Nein 2
Um
die Synergien zum bestehenden Hort zu nutzen, übernimmt der Markt Rimpar die
Trägerschaft der Mittagsbetreuung.
Abstimmungsergebnis: Ja
15 Nein 5
Bürgermeister
Weidner erläutert die Aufgaben, die nach den erfolgten Beschlüssen zu
vollziehen sind. So sind zunächst die Förderanträge zu stellen, im nächsten
Schritt ist zeitnah Personal auszuschreiben (zunächst intern), die Leitung des
Hortes als Schnittstelle anzugliedern, die Räumlichkeiten zu ertüchtigen, die
Möblierung zu prüfen, das Angebot der Mittagsbetreuung bekanntzumachen,
rechtzeitige Elterninformation sowie letztendlich eine neue Gebührensatzung
vorzubereiten.