Beschluss: Beschlossen

Nachdem im Sommer letzten Jahres die Prioritäten verschiedener Projekte festgelegt wurden, wurde die Erweiterung des Hortes Rimparer Strolche zurückgestellt. Mit Beginn des neuen Schuljahres im September 2020 konnten mit Unterstützung des Kindergarten Schloßmühle allen Grundschulkindern eine Betreuung angeboten werden. Da der Bedarf an Plätzen weiter steigt, haben Bürgermeister und Geschäftsleitung zusammen mit dem Ortsvorsitzenden der AWO Herrn Harald Schmid Gespräche mit der Referentin für Schulkindbetreuung im Bereich Kinder, Jugend und Familie vom Bezirksverband Unterfranken e.V. der AWO, Frau Sabine Kreißl geführt. Frau Kreißl hat vorberatend in der letzten Hauptausschusssitzung ausführlich die Modelle und Möglichkeiten der Mittagsbetreuung vorgestellt. Die Präsentation sowie die entsprechenden Kalkulationen waren nochmals als Anlagen beigefügt.

 

Nach bereits eingehenden Vorberatungen im Hauptausschuss wurde folgendes für die Entscheidung im Marktgemeinderat festgehalten:

 

  1. Der Bedarf von weiteren ca. 20 bis 25 Plätzen in der Grundschulkinderbetreuung wird anerkannt.
  2. Die regulären 125 Hortplätze bei den Rimparer Strolchen und im Tintenkleks sind alle belegt
  3. Es soll kein Wettbewerb der Qualität zwischen den Horten und der Mittagsbetreuung stattfinden. Aus diesem Grunde wurde eine einfache Form der Mittagsbetreuung favorisiert. Dies bedeutet konkret:

·         Keine Hausaufgabenbetreuung

·         Kein Angebot eines Mittagessens (Essen wird von den Kindern mitgebracht)

·         Betreuung Mo – Fr von 11.20 Uhr bis 14.30 Uhr

·         Eingeschränkte Ferienbetreuung (1 Woche Ostern, 1 Woche Pfingsten und 2 Wochen Sommerferien)

 

Der Elternbeitrag für 2 bis 3 Stunden Betreuung am Tag beträgt nach der aktuellen Gebührensatzung für die Mittagsbetreuung 75,-€ im Monat.

 

Zu den Fördervoraussetzungen ist zu sagen, dass die Mittagsbetreuung pauschal gefördert wird, wogegen die anderen Einrichtungen unter das Bayerisches Gesetz zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen (BayKiBiG) fallen, die eine kindbezogene Förderung vorsieht, d. h. je höher die Buchungszeit des Kindes, desto höher die Förderung, desto höher aber auch der Personalaufwand.

 

Bei der Mittagsbetreuung gibt es 3 Arten der Förderung:

 

  • Einfache Qualität der Mittagsbetreuung: 3.323,- € pro Gruppe und Schuljahr
  • Mittlere Qualität der Mittagsbetreuung:    7.000,- € pro Gruppe und Schuljahr
  • Hohe Qualität der Mittagsbetreuung:       9.000,- € pro Gruppe und Schuljahr

 

Eine einfache Qualität der Mittagsbetreuung verlangt lediglich eine verlässliche Betreuung der Kinder bis mindestens 14 Uhr

 

Die mittlere Qualität setzt eine Betreuungszeit bis mindestens 15.30 Uhr voraus verbunden mit einer Hausaufgabenbetreuung.

 

Die hohe Qualität verlangt eine verlässliche Hausaufgabenbetreuung, Betreuungszeit bis grundsätzlich mindestens 16 Uhr sowie die Gelegenheit zu einem Mittagessen. Weiter ist ein abgestimmtes pädagogisches Konzept für die Betreuungsangebote abzugeben. Im Kern wäre dies das Angebot, wie der Markt Rimpar dies seit vielen Jahren in seinen Horten anbietet.

 

Der Raum, in dem die Mittagsbetreuung stattfinden wird, ist der Handarbeitsraum in der Grundschule. Dieser befindet sich im Anschluss an die derzeit genutzten Horträume der Rimparer Strolche im Untergeschoss der Grundschule. Anders als im Hort, würde der Raum am Vormittag für den Fachunterricht genutzt (bis max. 11.20 Uhr) und anschließend für die Mittagsbetreuung.

 

Zu den Kosten der Mittagsbetreuung werden Kalkulationen als Anlage beigefügt.

 

Demnach wäre neben der Grundsatzentscheidung zur Einführung einer Mittagsbetreuung in der Grundschule die Trägerschaft sowie die Qualität der Mittagsbetreuung zu beschließen.

 

In der Marktgemeinderatssitzung fasst Bürgermeister Weidner noch einmal diese Vorberatungen im Hauptausschuss zusammen und schlägt vor, über die folgenden Beschlüsse einzeln abzustimmen, nämlich die Grundsatzentscheidung mit Bedarfsanerkennung, die einfache Qualität bis 14.30 Uhr ohne Hausaufgabenbetreuung und ohne Mittagessen, eine Gebühr von 65 € für 11 Monate sowie die Trägerschaft durch den Markt Rimpar.

 

In der sich anschließenden Diskussion herrschte Einigkeit über die Grundsatzentscheidung mit Bedarfsanerkennung. Sowohl bei der Qualität, die die Mittagsbetreuung künftig gewährleisten soll als auch bei der Gebühr und Trägerschaft gingen die Meinungen auseinander. Bei der Gebühr weist Ratsmitglied Schmid darauf hin, dass nach der derzeit gültigen Gebührensatzung für die Mittagsbetreuung 75 € für 12 Monate bezahlt werden müssen. Einen Beschluss heute mit 65 € für 11 Monate ohne gültige Satzung hält er für rechtswidrig. Bürgermeister Weidner entgegnet, dass die Verwaltung eine neue Gebührensatzung nach dem Workshop im Juni vorbereitet und für die nun folgenden Anmeldungen für die Mittagsbetreuung den Eltern eine voraussichtliche Gebühr mitgeteilt werden kann. Die Beschlüsse wurden wie folgt gefasst:


Beschlüsse:

 

Mit dem Schuljahr 2021/2022 wird ab September eine Mittagsbetreuung in der Matthias-Ehrenfried-Grundschule eingeführt. Der Bedarf zusätzlich zu den 125 Hortplätzen von weiteren 25 Plätzen in der Mittagsbetreuung wird anerkannt.

 

Abstimmungsergebnis:    Ja 20              Nein 0

 

Die Qualität der Mittagsbetreuung wird gewährleistet durch eine verlässliche Betreuung der Kinder nach dem stundenplanmäßigen Unterrichtsende bis 14.30 Uhr. Eine Hausaufgabenbetreuung sowie ein Mittagessen werden nicht angeboten. Eine Betreuung in den Ferien findet nur eingeschränkt statt.

 

Abstimmungsergebnis:    Ja 18              Nein 2

 

Die Gebühr für die Mittagsbetreuung bis 3 Stunden täglich wird auf 65,00 € monatlich für 11 Monate im Jahr festgesetzt. Die Verwaltung wird deshalb beauftragt, nach dem Workshop im Juni zu den Kindertageseinrichtungen eine Änderungssatzung zu erarbeiten und dem Marktgemeinderat vorzulegen.

 

Abstimmungsergebnis:    Ja 18              Nein 2

 

Um die Synergien zum bestehenden Hort zu nutzen, übernimmt der Markt Rimpar die Trägerschaft der Mittagsbetreuung.

 

Abstimmungsergebnis:    Ja 15              Nein 5

 

Bürgermeister Weidner erläutert die Aufgaben, die nach den erfolgten Beschlüssen zu vollziehen sind. So sind zunächst die Förderanträge zu stellen, im nächsten Schritt ist zeitnah Personal auszuschreiben (zunächst intern), die Leitung des Hortes als Schnittstelle anzugliedern, die Räumlichkeiten zu ertüchtigen, die Möblierung zu prüfen, das Angebot der Mittagsbetreuung bekanntzumachen, rechtzeitige Elterninformation sowie letztendlich eine neue Gebührensatzung vorzubereiten.