Der Marktgemeinderat
hat in seiner Sitzung am 23.07.2020 die vorzeitige Jagdpachtverlängerung mit
den Pächtern Thomas Schömig, Daniel Schömig und Claus Czegley beschlossen.
Beantragt wurde die vorzeitige Jagdpachtverlängerung ursprünglich neben den
drei genannten Pächtern auch noch von Dominik Krückel, welcher auch in der
Vorlage zur Ladung der Sitzung als Antragsteller aufgeführt war.
Beim Vollzug des
Beschlusses mit den drei Pächtern war in bilateralen Gesprächen mit dem 1.
Bürgermeister vereinbart, den Jagdpachtvertrag mit den Pächtern Thomas Schömig,
Daniel Schömig und Claus Czegley zu verlängern. Alle Beteiligte stimmten dem
zu. Auch die untere Jagdbehörde beim Landratsamt Würzburg hat dem Vertrag
zugestimmt und genehmigt.
Nach fast einem Jahr
beantragt Herr Krückel unter anwaltschaftlicher Vertretung die Aufnahme in den
Jagdpachtvertrag. Der Antrag wird u. a. damit begründet, dass Herr Krückel zu
keinem Zeitpunkt schriftlich erklärt hat, dass er nicht mehr Mitpächter dieses
Eigenjagdrevier sein möchte.
1. Bürgermeister
Weidner hat deshalb die Rechtmäßigkeit der Beschlussfassung überprüfen lassen.
Die Stellungnahme von Dr. Vocke & Partner hat ergeben, dass erhebliche
Bedenken an der Rechtmäßigkeit bestehen. Dies schon deshalb, da entsprechend
der Beschlussvorlage der Marktgemeinderat sich mit dem Beschlussvorschlag
hinsichtlich des 4. Änderungsvertrages zum Jagdpachtvertrag dahingehend
auseinandergesetzt hat, dass alle vier Pächter, welche auch zusammen den
entsprechenden Verlängerungsantrag gestellt haben, im Änderungsvertrag
aufgenommen wurden.
Die Entscheidung,
Herrn Krückel nicht in den Pachtvertrag mit aufzunehmen, beruhte jedoch
vornehmlich auf der Mitteilung der Jagdpächter Thomas Schömig, Daniel Schömig
und Claus Czegley, dass Herr Krückel nicht mehr an der Verlängerung des
Pachtvertrages interessiert sei. Diesbezüglich wäre es jedoch zur vollständigen
Aufklärung des Marktgemeinderates erforderlich gewesen, dass eine schriftliche
Erklärung von Herrn Krückel bzw. eine persönliche Mitteilung von diesem im
Rahmen der Marktgemeinderatssitzung erfolgt. Dies ist jedoch unterblieben.
Da somit der gefasste
Beschluss erheblich vom Beschlussvorschlag abweicht, handelt es sich lt.
Stellungnahme von Dr. Vocke & Partner um einen Beschluss, der rechtlichen Vorschriften
nicht genügt und damit wohl rechtswidrig ist. Hierbei muss insbesondere
berücksichtigt werden, dass Herr Krückel zwischenzeitlich schriftlich
mitgeteilt hat, dass er sehr wohl an einer Verlängerung des Jagdpachtvertrages
interessiert ist. Ob eine vorhergehende Äußerung dahingehend erfolgte, dass
dies nicht der Fall sei, insbesondere gegenüber den anderen Jagdpächtern, kann
diesseits nicht abschließend nachvollzogen werden und hält damit auch eine
Überprüfung durch den Marktgemeinderat nicht abschließend stand.
Aus den vorgenannten
Gründen wird deshalb dringend empfohlen, den Beschluss vom 23.07.2020
aufzuheben und einen rechtmäßigen Beschluss über die Verlängerung des
Jagdpachtvertrages zu fassen, damit ein entsprechender korrekter Jagdpachtvertrag
sodann dem Landratsamt zur Überprüfung vorgelegt werden kann.
Der Vorsitzende
erläutert in der Sitzung, dass in der Vergangenheit Pächterwechsel immer
problemlos waren, diesmal leider nicht.
Die Rechtsposition von
Dominik Krückel besteht nach Ansicht unseres Anwalts zu Recht. Herr Krückel hat
über seinen Anwalt letztmals mit Frist 28.10.2021 für eine Stellungnahme
gesetzt.
Der Vorsitzende hätte
gerne eine Komplettlösung angeboten wie im Sachverhalt und in der
Beschlussvorlage beschrieben, das war aber auf Grund der urlaubsbedingten
Verzögerungen nicht leistbar – die Stellungnahme aus der Kanzlei Dr. Vocke
erhielten wir deshalb mit Mail erst am 12.10.2021, die Frist des Anwalts von
Herrn Krückel lautet 28.10.2021.
Mit Claus Czegley und
Daniel Schömig konnte der Vorsitzende bereits am 14.10.2021 sprechen, mit
Thomas Schömig habe er mehrfach telefoniert, zuletzt am Montag, den 18.10.2021.
Auch mit Dominik Krückel habe er mehrfach telefoniert, zuletzt am Dienstag, den
19.10.2021.
Er bleibe zwar im
Gespräch mit allen Jagdpächtern, kann aber auf Grund der Kürze der Zeit noch
keine Ergebnisse berichten.
Der notwendige erste Schritt ist nun den Beschluss vom
23.07.2020 aufzuheben. Der notwendige
zweite Schritt muss leider zurückgestellt werden, Bürgermeister Weidner wird im
Marktgemeinderat berichten, der bestehende Jagdpachtvertrag läuft noch bis März
2022, daher ist Eile geboten.
Beschluss:
Der Beschluss zum Tagesordnungspunkt „Eigenjagdrevier
Rimpar; Vorzeitige Verlängerung des Jagdpachtvertrages“ von der Sitzung des
Marktgemeinderates vom 23.07.2020 wird aufgrund der vorgenannten Tatsachen
aufgehoben.
Da noch keine Einigkeit bei den Gesprächen mit den
Beteiligten Jagdpächtern erzielt wurden, wird 1. Bürgermeister Weidner weiter
Gespräche mit den Jagdpächtern und der Jagdgenossenschaft führen und im
Marktgemeinderat berichten.