Aufgrund der
Beschlusslage des Kreistags vom 06.12.2021 wird vorgeschlagen, dass sich der
Markt Rimpar für einen Schulstandort der Landkreis-Förderschule bewirbt und den
Antrag auf Ansiedlung der Rupert-Egenberger-Schule in Rimpar beim Landkreis
stellt.
Die zur Diskussion
stehende Variante Unterpleichfeld scheint nicht oder nicht ohne größere
Schwierigkeiten realisierbar, dort fehlt ein Bebauungsplan mitsamt den dazu
gehörigen Unwägbarkeiten bzgl. Ausgleichsflächen sowie die Erschließung des
Geländes. Beides kann der Markt Rimpar anbieten. Dazu geeignet ist der Standort
Maximilian-Kolbe-Mittelschule, Julius-Echter-Str. 4 in Rimpar.
Für die bestehende und
geplante Schullandschaft in Unterpleichfeld wurde noch im März 2021 ein
Spatenstich für den Schulhausneubau für das Frühjahr 2022 angekündigt. Seitdem
wurde weder über die Einreichung des Bauantrags für die Grundschule mit
integriertem Hort berichtet, noch über die Fördersituation, ganz zu schweigen
vom Bau einer Schulturnhalle für die Grundschule (und darüber hinaus deren
Nutzbarkeit für die Förderschule). Es fehlt also noch an einem Bauantrag, der
zugehörigen Ausschreibung und Vergabe. Debattiert wurde zuletzt im Herbst 2021
über erste Entwürfe für die neue Grundschule Unterpleichfeld; der sich jetzt
zwangsläufig ergebende Zeitplan des Neubaus ist allemal sportlich: Zum
Schuljahresbeginn 2024/25 soll die Grundschule bezugsfertig sein. Bei einer
Bauzeit von etwa einem Jahr bedeutet das, dass die Bauphase im Sommer 2023
begonnen werden müsste. Hier gibt es also noch zahlreiche Unsicherheiten.
In Rimpar stehen dagegen
gesichert bereits jetzt neben dem Grundstück auch die bewährte Dreifachhalle
der Gemeinde und am Vormittag auch noch Hallenkapazitäten der DJK-Halle am
Standort zur Disposition.
Verschärft wird die
Situation in Unterpleichfeld weiterhin dadurch, dass die Kinder der
Pleichach-Grundschule Unterpleichfeld bis zum Schuljahresbeginn 2025 den
Gebäudekomplex des Schulverbandes Pleichachtal-Kürnachtal geräumt haben müssen
(gemäß Erbbaurechts- und Mietvertrag). So wird in Unterpleichfeld also in
unmittelbarer Nachbarschaft zu dem für die Rupert-Egenberger-Förderschule
angebotenen Standort unter Zeitdruck eine Grundschule mit Kinderhort und ggf.
einer Schulturnhalle errichtet.
In Rimpar finden im
selben Zeitraum keinerlei Bautätigkeiten auf oder neben dem angebotenen Gelände
statt, so dass ein ungestörter Bauablauf in Rimpar ohne weiteres möglich ist.
Dieselben Gründe, die
für den Standort Gaukönigshofen gesprochen haben, treffen auch am Standort
Rimpar zu:
- Synergieeffekte Mittelschule und Kinderhort in der Nachbarschaft
- Nutzung der zahlreich vorhandenen Sportstätten
- Mitfahrgelegenheiten in den Bussen, die von den Mittelschülern
benutzt werden
- Kürzere Entfernungen Wohnung zur Schule als in Veitshöchheim
- Grundstück steht zur Verfügung
- Flächen sind im FNP als Schul- und Sportstätten ausgewiesen, ein B-Plan und eine Bauplanung liegt vor
- Erschließung liegt vor, inkl. Glasfaser
- Vorarbeiten für Elektrotankstelle liegt
vor, da sind lediglich noch Ladesäulen zu errichten
- CO2-neutrale Beheizung ist sichergestellt
- Die Planung zum Einbau
einer stationären Lüftung sind abgeschlossen, Fördermittel wurde
für das Gebäude der Maximilian-Kolbe-Mittelschule rechtzeitig bei der BAFA
gesichert
- Da ungefähr gleiche Schülerzahl wie in Gaukönigshofen, könnte das
Gebäude allerdings auch mit derselben Planung wie in Gaukönigshofen
errichtet werden.
- Mit Planung und Bau könnte baldmöglichst begonnen werden, ohne
bauliche Beeinträchtigung des Schulbetriebes
- Nach Fertigstellung des neuen Gebäudes könnte das Gebäude in
Veitshöchheim nach Bedarf des Landkreis Würzburg genutzt werden.
- Kosten sind bei einem Neubau besser zu kalkulieren als bei einer
Sanierung
- Aus Sicht des Marktes Rimpar
wäre ein Neubau am Standort Rimpar am einfachsten zu realisieren und damit
am besten geeignet.
Darüber hinaus bieten
wir abhängig von der Entwicklung der Schülerzahlen, der vertraglichen Bindung
im Schulverbund Markward-von-Grumbach-Mittelschule und dem Schulverband
Pleichachtal-Kürnachtal, der Bewertung durch das staatliche Schulamt und dem
davon abhängenden Fortbestand der Maximilian-Kolbe-Mittelschule in Rimpar
freiwerdende Schulhäuser ebenfalls zur Ansiedlung der Rupert-Egenberger-Schule
an.
Da die Situation an der Rupert-Egenberger-Schule in
Veitshöchheim so nicht noch jahrelang hinnehmbar ist, ist eine Entscheidung
dringend. Im Sinne der Schülerinnen und Schüler darf diese nicht aufgeschoben
werden. Da nicht klar ist, ob eine Lösung in einem Bestandsgebäude in Rimpar
umgesetzt werden kann, müssen parallel dazu Alternativen für einen Neubau in Rimpar
geprüft werden.
Der Markt Rimpar bietet
deshalb für seinen Standort die vorbehaltslose Mitarbeit bei der Erstellung
einer Machbarkeitsstudie an.
In der
Marktgemeinderatssitzung ergänzt 1. Bürgermeister den ausführlich dargestellten
Sachverhalt mit folgender Information:
Ende Februar 2022 findet
im Landratsamt ein Abstimmungstermin statt mit dem Thema Weiterentwicklung der
Schullandschaft im Würzburger Norden. Eingeladen sind die Entscheidungsträger
seitens der Regierung von Unterfranken, des staatlichen Schulamtes, des
Schulverbundes Markward-von-Grumbach-Mittelschule, des Schulverbandes
Mittelschule Pleichachtal-Kürnachtal sowie der betroffenen Schulleiter und
Bürgermeister. Es gilt dann, gemeinsam mit der Stadt Würzburg ein
zukunftsfähiges Konzept für die Förder- und Mittelschulen im Würzburger Norden
vorzubereiten, zu diskutieren und dann den politischen Entscheidungsträgern
vorzulegen. 1. Bürgermeister Weidner hat dem Landrat ein Signal gegeben, dass
der Markt Rimpar sein Angebot nach dieser Besprechung konkretisieren werde und
für ein endgültiges Angebot deshalb gerne noch das Ergebnis aus dieser
Besprechung abwarten wolle. Er habe aber wie besprochen bereits jetzt eindeutig
erklärt, die Rupert-Egenberger-Schule in Rimpar ansiedeln zu wollen.
Daraus folgend ist heute
noch kein konkretes Angebot an den Landkreis zu beschließen und bittet deshalb
den Marktgemeinderat, den beschriebenen Sachverhalt sowie das weitere Vorgehen
zustimmend zur Kenntnis zu nehmen.
Beschluss:
Der
Sachstandsbericht zu den Ausführungen zum Schulstandort der
Rupert-Egenberger-Förderschule sowie das weitere Vorgehen werden zustimmend zur
Kenntnis genommen.