Sitzung: 24.11.2022 MGR/025/2022
Beschluss: Beschlossen
Bürgermeister Weidner erläutert,
dass der Antrag bisher nicht debattiert wurde, er habe im Hauptausschuss
lediglich darauf hingewiesen, dass es Bestrebungen in der ILE und beim
Landkreis Würzburg gibt, einen Klimaschutzmanager einzustellen. Damit würde das
Landratsamt wie beispielsweise bei der Verkehrsüberwachung oder beim
Ausbildungspakt die Aufgaben für die kreisangehörigen Gemeinden übernehmen. Er
bittet die Antragsteller um Darlegung des Sachverhalts.
Ratsmitglied Pototzky verweist auf
die wichtigsten Argumente im Antrag und betont noch einmal „Klimaschutz ist die
wichtigste Aufgabe in diesem Jahrhundert“. Er verweist auf den Klimaschutzmanager in
Veitshöchheim, der dort die Bauverwaltung unterstützt. Die Kosten des Managers
werden refinanziert durch wesentliche Energieeinsparungen in den öffentlichen
Gebäuden, so wurden beispielsweise die Kosten der Kläranlage um 50 Prozent
reduziert; darüber hinaus übernimmt er Aufgaben wie z. B. den Notfallplan bei
Gas- oder Strommangellage.
Ratsmitglied Frötschner ergänzt, dass
bei dem Klima-Workshop nichts dabei heraus gekommen ist, keine
Energieeinsparungen in den öffentlichen Gebäuden, keine PV-Anlage für die Alte
Knabenschule. Wenn etwas vorangehen soll, dann wird jemand gebraucht, der dafür
zuständig ist und sich auch um die Fördergelder kümmern kann. „Der Klimawandel
kommt mit oder ohne Klimaschutzmanager“. Abschließend verweist sie noch auf die
Mehrkosten für EDV in Höhe von 30.000 Euro und von 70.000 Euro für den
Spielplatz, aber für den Klimamanager reicht das Geld nicht. Ratsmitglied Dr.
Walter sieht weiter keine Perspektive im Haushalt, wie die Gemeinde mit den
Klimaschutzproblemen umgehen soll. Ratsmitglied May-Page ergänzt, dass alleine
im Jugendzentrum Gaskosten in Höhe von 10.000 Euro verbraucht werden.
Bürgermeister Weidner liegen die
Förderrichtlinien vor, er geht dabei von einer maximalen Förderung von 70
Prozent aus, die Förderung ist bis zum Jahr 2027 vorgesehen, danach läuft diese
aus, wobei die Antragsfrist zum 31.12.2022 endet. Die Personalkosten für einen
Klimaschutzmanager einschließlich eines Büroarbeitsplatzes liegen je nach
Berufserfahrung des Mitarbeiters zwischen 80.000 und 100.000 Euro jährlich.
Ratsmitglied Reith betont, dass
Klimaschutz sehr wichtig ist, insbesondere für die junge Generation. Die
Gemeinde hat aber in den letzten Jahren bereits viel getan, wie z. B. die Hackschnitzelanlage,
Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED und vieles mehr. Er fragt sich, was
soll die Stelle anstoßen, wenn doch aus dem Rat und der Verwaltung schon viel
getan wird; sieht aber auch Handlungsbedarf insbesondere in der Bauverwaltung,
die Unterstützung nötig hat.
In einer Klausurtagung der CSU
wurden alle Projekte durchgesprochen; dabei wurden klare Defizite in der
Bauverwaltung festgestellt, dort ist nur eine Verwaltungsfachkraft in der
Bauleitplanung und im Bauordnungsrecht, was passiert, wenn er einmal länger
ausfallen sollte? Er befürwortet ein Backup für den Fachbereichsleiter, der
selbstverständlich auch Aufgaben im Bereich Klimaschutz und Energieeinsparung
übernehmen kann.
Ratsmitglied Losert plädiert ebenfalls
für eine Stelle im Stellenplan für die Bauverwaltung, um dort dringende
Maßnahmen umzusetzen; pauschal eine Stelle ausschließlich für den Klimaschutz einzurichten
ist nicht der richtige Weg.
Ratsmitglied Schmid erläutert, dass
zwei lange Ausschusssitzungen damit verbracht wurden, den Haushalt
hinzubekommen und heute noch eine Wunschliste abzuarbeiten ist. Einen Klimaschutzmanager
sollte die ILE und der Landkreis einstellen, die für die Gemeinden diese
Aufgaben übernehmen.
In einer eingehenden Diskussion
wurde u. a. darüber beraten, ob die Stelle befristet werden kann, Voll- oder
Teilzeit besetzt wird, wieviel Manpower notwendig ist und insbesondere welche
Prioritäten künftig gesetzt werden.
Bürgermeister Weidner führt hierzu
aus und listet eine Reihe von Aufgaben auf, die ebenfalls dringend zu erledigen
sind:
- Maßnahmenplan
in der Wasserversorgung
- Notstromkonzepte
Katastrophenschutz: Sicherheit der Wasserversorgung in Not-, Krisen- und
Katastrophenfällen
- Sogenannte
Leuchttürme für Notfälle
- Wärmeinseln
falls die Leute die Heizung nicht mehr bezahlen können oder die Heizung wegen
Gasmangellage ausfällt
- Hitzeaktionspläne
wegen Klimawandel
- Gewässerentwicklung
und Hochwasserschutz, aktualisiert seit der Ahrtalkatastrophe für das
Pleichachtal auch bedeutend.
-
Bürgermeister Weidner weist weiter
auf die sog. „Wunschliste“ hin:
- Radwege,
Straßensanierung, Brücken vor allem in Maidbronn und Treppenanlagen (am hohlen
Weg, Jägerstraße …)
- einen
schöneren Friedhof
- den
Einbahnring
- die
Ortsumgehung
- ein
Gewerbegebiet
- ein
zukunftsfähiges Sportgelände für den Rasensport,
- und eine
Entwicklung der Tennisanlage
Bürgermeister Weidner weist auch
noch auf weitere dringende Aufgaben hin:
- Den
Verbesserungsbeitrag, für die Abwassersatzung den Gebietsabflussbei-wert für
die in Rimpar festzulegenden Zonen;
- Innenentwicklung
- Einkaufsmöglichkeiten
- Barrierearmes
Wohnen
- Seniorenzentrum
- Eine gut
organisierte Wasserversorgung / Abwasser-Betrieb
- Brandschutz
im Schloss
- Ganztagsschule
ggf. vierzügig
„Wir wollen eine attraktive Kommune
sein, wir wollen das Beste für unsere Bürger oder in Neudeutsch: Smart Country.
Dabei landen wir immer sehr schnell in der Bauverwaltung, die dringend
Unterstützung in den genannten Projekten benötigt. Das müssen wir im Hinterkopf
behalten. Dabei ist es als Verwaltung zwar unsere Aufgabe, darauf hinzuweisen,
dass wir nur das verteilen können, was uns unsere Bürger über Steuern und
Abgaben zur Verfügung gestellt haben. Und wir haben es als Hauptausschuss in
den Ausschuss-Sitzungen geschafft, wir haben uns der Illusion wiedersetzt,
haben uns ganz an der Realität orientiert und die Vorlagen aus Kämmerei, Haupt-
und Bauverwaltung aufgegriffen – und daher realistische Ansätze für
Bauunterhalt und Erneuerungsbedarf, für Personalbedarf und Ausstattung der
Verwaltung, des Bauhof, der Feuerwehren, der kostenrechnenden Einrichtungen
Wasser, Abwasser, Friedhof und nicht zuletzt für unsere Kindertageseinrichtungen
gefunden. Das war nicht einfach, ein teilweise intensives Ringen.
Nach weiteren Beratungen lässt
Bürgermeister Weidner sowohl über den Antrag der IGU abstimmen sowie eine neu
zu schaffende Planstelle für eine Verwaltungsfachkraft in der Bauverwaltung.
Beschluss:
Der Marktgemeinderat stimmt dem Antrag der IGU Rimpar für eine Planstelle
für einen Klimaschutzmanager zu.
Beschluss: Ja 7 Nein 8
(abgelehnt)
Der Marktgemeinderat stimmt den in der Sitzung von der CSU gestellten
Antrag zu, eine Planstelle für eine Verwaltungsfachkraft in der Bauverwaltung
(Bauleitplanung und Bauordnungsrecht) mit den Aufgaben Energie und Klimaschutz
neu zu schaffen.
Beschluss: Ja 6 Nein 9
(abgelehnt)
Ratsmitglied Pototzky stellt fest, dass im Rat die Priorität nicht beim Klimaschutz,
sondern woanders liegen.